IT im Gesundheitswesen

08.05.2006
Von Dorothea Friedrich

Doch nicht nur die Krankenhäuser lassen sich untereinander besser vernetzen. Es ist auch deutlich leichter, den nach der Behandlung einsetzenden Pflegedienst per IT in diesen Prozess mit einzubinden. Das Thema Telemonitoring chronisch kranker Patienten wird daher für niedergelassene Ärzte zunehmend relevant. Das wurde beim Internistenkongress in Wiesbaden deutlich. Professor Harald Korb, Ärztlicher Direktor der Düsseldorfer Personal HealthCare Telemedicine Services GmbH (PHTS) stellte ein kardiologisches Telemonitoring-Programm vor, in dem bundesweit etwa 15.000 Patienten über lokale Netze betreut werden. Teilnehmer übermitteln in festen Abständen per Telefon Vitalparameter wie Gewicht, Blutdruck oder Sauerstoffsättigung. Werden individuell festgelegte Grenzwerte über- oder unterschritten, wird Alarm ausgelöst, und das Zentrum in Düsseldorf, in dem alle Daten zusammenlaufen, leitet umgehend Maßnahmen ein. In einer Studie mit knapp 500 Herzinsuffizienz-Patienten, von denen die Hälfte telemedizinisch betreut wurde, die andere Hälfte nicht, verringerte sich in der Telemedizin-Gruppe die Hospitalisierungsrate um 55 Prozent, die Liegedauer im Krankenhaus um 60 Prozent und die Anzahl der Arztkontakte um etwa 70 Prozent, berichtete Korb. Nach Berechnungen der Techniker Krankenkasse bedeutet das eine Reduktion der Gesamtkosten für die medizinische Versorgung von heute 6000 Euro auf etwa 3000 Euro pro Patient und Halbjahr.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit von IT im Gesundheitswesen liegt bei computerbasierten Medikationssysteme. Ähnlichkeiten bei Medikamentennamen, teilweise nur geringe äußerliche Unterschiede sowie die oft nur schwer entzifferbare Handschriften von Ärzten auf Rezepten sind Gründe für Fehler in der Medikation. „Durch Einsatz von Computern in diesem Feld ließe sich die Fehlerquote um ein Vielfaches reduzieren“, so Reisinger.