Entwicklung interaktiver TV-Dienste

IT-Hersteller steigen bei Thomson Multimedia ein

07.08.1998

Die "aggressive Entwicklung interaktiver Services für das Fernsehen der Zukunft" hat sich Thomson Multimedia auf die Fahnen geschrieben. Das entsprechende Know-how erhofft sich der angeschlagene Konzern durch die Partnerschaft mit NEC, Alcatel, Directv und Microsoft. Die vier IT-Player sollen jeweils einen Anteil von 7,5 Prozent an Thomson übernehmen. Bislang befand sich das Unternehmen komplett in der Hand des französischen Staates. Mit dem Inkrafttreten der Partnerschaften hält dieser nur noch 70 Prozent.

Thomson Multimedia hat konkrete Vorstellungen, was die Zusammenarbeit mit den vier Herstellern betrifft. Mit Alcatel zusammen will das Unternehmen Technologien zur Realisierung künftiger digitaler Netze für den Heimbereich entwickeln. Mit Microsoft soll der Markt für Internet-Fernseh-Produkte und -Dienstleistungen angegangen werden. Wie das "Handelsblatt" meldet, könnte dies unter anderem bedeuten, daß Thomson das ursprünglich für Kleinrechner konzipierte Betriebssystem Windows CE in einige Modelle seiner Fernsehgeräte integriert.

Die Kooperation mit NEC bedeutet eine Ausweitung einer seit März dieses Jahres bestehenden Partnerschaft zur Entwicklung von Flachbildschirmen auf Digital Versatile Discs (DVDs). Gemeinsam mit Directv möchte Thomson sich einer "neuen Generation von digitalen Empfängern und fortgeschrittenen interaktiven Diensten" widmen. Laut Thierry Breton, Chairman und CEO des französischen Herstellers, könnten erste Produkte aus der Kooperation bereits 1999 auf den Markt kommen.