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Isoft verschiebt Bilanz und stürzt weiter ab

10.07.2006

Zuletzt wurde auch Isoft, das als Partner des Dienstleisters Accenture in das Projekt eingebunden war, in den Strudel der Probleme mit hineingerissen. Im März dieses Jahres machte der Serviceanbieter Isoft für kostspielige Projektverzögerungen verantwortlich. Zwar versuchten die Verantwortlichen der NHS, den britischen Softwareanbieter zu stützen, indem sie sich irritiert darüber äußerten, dass Accenture offenbar den Schwarzen Peter für die Probleme weiter schieben wolle. Dem Spezialisten für den Gesundheitssektor half dies jedoch nicht weiter.

Nach der jüngsten Ergebniswarnung erklärte CEO Tim Whiston seinen Rücktritt. Das Ruder übernahmen Chairman John Weston und Bill Henry als COO. Vorrangige Aufgabe des Managements wird es sein, den angeschlagenen Softwareanbieter wieder in die Spur zu setzen. Vor allem die finanzielle Zukunft scheint mehr als unsicher. Insider berichten, dass Isoft kaum Rücklagen besitzt. Daher müsse zunächst mit den Banken Einvernehmen über neue Kreditlinien geschaffen werden.

Die Bereitstellung neuer Gelder werden die Finanzinstitute jedoch von Isofts Rolle in dem NHS-Projekt abhängig machen. Solange diese allerdings unsicher ist, steht auch die finanzielle Zukunft des Softwareanbieters auf tönernen Füßen. Nicht gerade Vertrauen fördernd ist dabei die Rolle Accentures. Der Dienstleister hatte zuletzt angekündigt, Isofts Position im Rahmen des Vorhabens genau zu beobachten. Zudem evaluiere man verschiedene Software-Alternativen. (ba)