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iPhone 12 und 12 Pro mit gemeinsamen Bauteilen

26.10.2020
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Die Reparaturspezialisten von iFixit haben interessante Erkenntnisse gewonnen: iPhone 12 und iPhone 12 Pro haben viele Gemeinsamkeiten, über den A14 Bionic hinaus.

Seit dem Freitag halten viele Käufer ihr neues iPhone 12 (Pro) in den Händen und haben Spaß beim Einrichten und Ausprobieren. Was iFixit als erstes macht, wenn ein neues iPhone in der Werkstatt eintrifft, ist ja klar – und nicht zur Nachahmung empfohlen.

Die Reparaturspezialisten sind bei Apple nicht sonderlich beliebt und müssen daher iPhones immer selbst kaufen, um sie zu zerlegen, am Freitag hatten sie aber ihre neuen Exemplare auf dem Tisch. Beim Live-Teardown, den iFixit auf Youtube übertragen hatte, kamen einige interessante Aspekte zu Tage.

iPhone 12 und seine Bauteile
iPhone 12 und seine Bauteile
Foto: kaputt.de

So haben iPhone 12 und iPhone 12 Pro etliche Bauteile gemeinsam, so lässt sich etwa das Display auch vom einen zum anderen Gerät tauschen – obwohl es beim iPhone 12 Pro ein klein wenig heller ist. Was ja schon auf den Produktbildern aufgefallen ist: Die Kameraaussparung auf der Rückseite ist identisch, es passen bei 12 und 12 Pro damit die gleichen Hüllen. Das iPhone 12 Pro hat aber dort zwei Komponenten mehr verbaut, eine Zoom-Kamera und ein Lidar – für letzteres gibt es beim iPhone 12 einen Platzhalter aus Kunststoff. Gemeinsam ist beidenb Modellen etwa auch der "hervorragend zu reparierende SIM-Karten-Halter", den Apple auf die andere Seite verbaut hat, um Platz für das neue Logic Board zu schaffen. Gut gelöst habe Apple auch die Halterung für die Lautsprecher. Insgesamt verdienen die neuen iPhones eine 6 von 10 auf der iFixit-Skala für Reparierbarkeit, der gleiche Wert, den auch das iPhone 11 schon erreichte.

In seine Bestandteile zerlegt haben auch die Kollegen von kaputt.de die seit Freitag erhältlichen neuen iPhones. Dabei sind die Reparaturspezialisten auch Apples Ansagen in Sachen Umweltschutz auf den Grund gegangen. In der Tat macht der Verzicht auf Earpods und Ladegeräte die Pappschachtel ein Stück kleiner, was insgesamt Ressourcen schont. Laut Apple besteht die Verpackung zu 93 Prozent aus Fasern von Bäumen, die aus zu 100 Prozent "verantwortungsbewusst bewirtschafteten Wäldern" entnommen wurden. Das ist aber im Teardown schwer nachprüfbar, auch nicht Apples Behauptungen, im iPhone selbst zu großen Teilen recycelte Materialien zu verwenden: Die seltenen Erden in Magneten sowie das Zinn im Logicboard zu 100 Prozent, insgesamt 98 Prozent der seltenen Erden und 35 Prozent des Kunststoffs. (Macwelt)