Internet Explorer 7 jetzt auch für illegale XP-Systeme

05.10.2007
Von pte pte
Rund ein Jahr nach dem offiziellen Start des Internet Explorers 7 liefert Microsoft den Browser für XP-Kunden nun auch ohne WGA-Gültigkeitsprüfung aus.

Damit kommen ab sofort auch Anwender in den Genuss des aktuellen Browsers, die ein illegal "erworbenes" Betriebssystem auf ihrem Computer installiert haben. Microsoft begründet diesen Schritt im IE-Blog vordergründig damit, dass man das Internet sicherer machen wolle. Der strategische Wandel dürfte aber auch auf den Umstand zurückzuführen sein, dass der Marktanteil des neuen Explorers nur langsam nach oben klettert. "Der intensive Wettbewerb im Browsersegment ist natürlich eine Herausforderung. Die jetzige Entscheidung sehen wir aber als Dienst am Kunden und ist in erster Line aus Sicherheitsgründen gefällt worden", so Gerhard Göschl, Sicherheitssprecher von Microsoft, gegenüber pressetext. Den Marktanteil der neuen Version 7 allein bezeichnete Göschl mit rund 40 Prozent als zufrieden stellend. "Verbesserungspotenzial gibt es natürlich immer", räumte der Microsoft-Sprecher ein.

Dass die durchgeführten Messungen der verwendeten Browser mit Vorsicht zu genießen sind, beweisen allerdings die Auswertungen verschiedener Institute. Sowohl bei den Marktforschern von Xitimonitor als auch Onestat kommt der IE7 im Juli gerade einmal auf 22,6 (Europa) bzw. 27,1 Prozent (weltweit). Einzig die Analysten von Market Share, die den Internet Explorer auch in der Vergangenheit mit höheren Werten aufgeführt haben, bescheinigen dem aktuellen Microsoft-Browser 34,6 Prozent Marktanteil. Auffallend auch bei dieser Wertung ist der relativ langsame Zuwachs von vier Prozent in den letzten sechs Monaten.

Indirekt gab Microsoft auch zu, dass bei der Einführung des Internet Explorers der Sicherheitsgedanke der neuen WGA-Strategie untergeordnet wurde. "Neben sicherheitstechnischen Verbesserungen hat der Internet Explorer 7 eine Vielzahl an neuen Funktionalitäten mit sich gebracht. Dass der IE7 als kostenloses und neues Produkt zunächst einmal den Kunden zugute kommen sollte, die eine rechtmäßig erworbene Version des Betriebssystems auf ihrem Rechner haben, halte ich für eine legitime Vorgangsweise", so Göschl. Nach langer Diskussion habe man sich nun aber dennoch für eine Freigabe ohne WGA-Prüfung entschieden, wenngleich abzuwarten bleibe, ob Anwender mit illegalen Windows-Lizenzen das Update überhaupt durchführen werden. (pte)