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Aktie bricht um 15 Prozent ein

Intel mit Gewinnsprung - Börse dennoch enttäuscht

16.01.2008
Der amerikanische Chipkonzern Intel hat im Schlussquartal ungeachtet eines Gewinnsprungs die Markterwartungen verfehlt. Die Aktie brach nachbörslich um 15 Prozent ein und setzte Technologiewerte weltweit unter Druck.

Wie der Weltmarktführer am Dienstagabend in Santa Clara mitteilte, wuchs der Überschuss im vierten Quartal um 51 Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar. Mit einem Gewinn pro Aktie von 0,38 Dollar blieb Intel aber um zwei US-Cent hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

Intel habe 2007 von seinen Investitionen in neue Produkte profitiert und sei effizienter geworden, verteidigte Konzernchef Paul Otellini die Quartalsbilanz. Der Umsatz erhöhte sich um 10,5 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar, während sich der operative Gewinn auf drei Milliarden Dollar verdoppelte. Von Thomson Financial befragte Experten hatten einen Umsatz von 10,84 Milliarden Dollar erwartet. Motor des Wachstums war besonders die starke Nachfrage nach mobilen Computern.

Der Konzern demonstrierte Zuversicht für das laufende Jahr, räumte aber ein, dass die Marge sinken könnte. Für das laufende Quartal stellte Intel einen Umsatzanstieg von 8,9 Milliarden auf 9,4 bis 10 Milliarden Dollar in Aussicht. Die operative Marge werde bei rund 56 Prozent liegen. Im Schlussquartal 2007 betrug sie 58,1 Prozent.

Bislang sehe der Konzern in seinem Geschäft keine Anzeichen einer Rezession, sagte Finanzvorstand Stacy Smith bei einer Telefonkonferenz. Intel gehe aber etwas vorsichtiger ins neue Jahr. In den vergangenen Tagen hatten einige Firmen - darunter der US-Telekomkonzern AT&T - vor negativen Auswirkungen durch die Abschwächung der amerikanischen Wirtschaft gewarnt.

Die schwach aufgenommen Zahlen der Intel-Quartalsbilanz belasten die Aktien anderer Technologiefirmen. So fiel der Kurs von Infineon im vorbörslichen Handel um knapp zwei Prozent. (dpa/tc)