Falcon 8+

Intel-Drohne für Spezialaufträge

12.10.2016
Quadro-, Hexa- oder Octacopter, im Volksmund gerne als Drohnen bezeichnet, sind ein großes Trend, und da will auch Intel mit von der Partie sein. In Hamburg präsentierte das Unternehmen mit der Falcon 8+ die erste eigene Drohne, die jedoch nur einen Baustein der Strategie darstellt.
Intel inside: Die Drohne Falcon 8+ von Intel-Tochter Ascending Technologies
Intel inside: Die Drohne Falcon 8+ von Intel-Tochter Ascending Technologies
Foto: Intel

Auf der Messe Intergeo in Hamburg hat Intel die Falcon 8+ der Tochterfirma Ascending Technologies vorgestellt, die erste Drohne, die komplett auf Intel-Technologie setzt. Die Falcon 8+ ist jedoch nur ein Baustein der Strategie von Intel beim Thema Drohnen. Der Chip-Hersteller sieht in dem Bereich großes Potenzial, auch was das Ökosystem angeht, und engagiert sich daher auf verschiedenen Gebieten.

Die Falcon 8+ ist komplett mit Intel-Technologie ausgestattet. Dabei wurden alle relevanten System redundant angelegt, um einen Ausfall kompensieren zu können. Der Autopilot der Falcon 8+ ist gar doppelt redundant. Die neuen Lithium-Polymer-Akkus, von denen zwei in der Drohne Platz haben, spendieren der Falcon 8+ bis zu 26 Minuten Flugzeit. Die acht Rotoren der gut 50 km/h schnellen Drohne sind in V-Form angeordnet. Das maximale Gesamtgewicht der Falcon 8+ beträgt 2,8 Kilogramm, 800 Gramm Zuladung sind möglich. Das reicht auch für größere Kameras aus. Die Fernbedienung nutzt ein Windows-Tablet als Display und ist gegen Staub und Wasser geschützt.

Die Fernbedienung Intel Cockpit nutzt ein Windows-Tablet als Display.
Die Fernbedienung Intel Cockpit nutzt ein Windows-Tablet als Display.
Foto: Intel

Falcon 8+ ist nicht für den Privatgebrauch gedacht

Die Falcon 8+ ist nicht für Privatanwender gedacht, sogar nicht einmal für den deutschen Markt. Die Drohne ist die Weiterentwicklung der weitestgehend identischen Falcon 8 und speziell für die Regulatorien in Nordamerika angepasst. Mit der Drohne sollen etwa unzugängliche Bauwerke wie Ölplattformen, Windräder oder Brücken untersucht oder große Objekte abfotografiert und in 3D erfasst werden. Deshalb gibt es auch keinen Preis, den man interessierten Privatkunden nennen könnte. Das bedeutet aber nicht, dass Intel auf dem immer größer werdenden Markt für Drohnen für Jedermann nicht aktiv wäre.

Der Chip-Hersteller zählt zu den bedeutendsten Investoren bei Yuneec, einem chinesischen Drohnenhersteller. Yuneec ist aktuell die Nummer Zwei auf dem Markt hinter Platzhirsch DJI und nutzt Intel-Technologie wie die RealSense-Kamera mit 3D-Objekterkennung bereits in Modellen wie der Typhoon H, die im Follow-Me-Modus automatisch Hindernisse erkennt und umfliegt, um den Kontakt zu ihrem Ziel zu halten. Auch die Intel Aero Platform, ein speziell für Drohnen entwickeltes Mainboard, kommt bei Yuneec zum Einsatz.

Drohnen können Leben retten

In Zukunft wird Intel weiter investieren, um das Thema Drohne stärker zu besetzen. Dabei geht es nicht immer nur um Freizeitspaß oder den Einsatz in der Industrie, sondern auch um Katastrophenfälle. Intel arbeitet unter anderem daran, hundert und mehr Drohnen gleichzeitig durch einen Piloten steuern zu lassen. So könnte mit einem Drohnen-Schwarm etwa auch ein großes Katastrophengebiet schnell und umfassend untersucht werden, um etwa Überlebende zu finden und schnell versorgen zu können.

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