Integration mit offenen Standards

09.04.2002
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für die Integration ihrer Systemlandschaft hat die Baden-Württembergische Bank , Stuttgart, eine eigene Plattform entwickelt. Dazu setzte das Unternehmen anerkannte und frei verfügbare Standards wie XML und XSLT ein.

In historisch gewachsenen IT-Landschaften findet sich oft eine kaum mehr überschaubare Zahl von unterschiedlichen Schnittstellen. Änderungen, die an einem System vorgenommen werden müssen, wirken sich so häufig über weite Teile der Unternehmens-IT aus und verursachen einen großen administrativen Aufwand. Auch sind viele Prozesse nicht durchgängig automatisiert, da die notwendigen Schnittstellen aus den verschiedensten Gründen bislang nicht realisiert wurden. Immer mehr Unternehmen gehen nun daran, die Baustellen zu schließen. Das Schlagwort dazu lautet Enterprise Application Integration (EAI). 

Im Mittelpunkt der EAI-Plattform steht das Messaging-Tool MQ Series. Quelle: Baden-Württembergische Bank AG

XML als Basistechnologie

Die Baden-Württembergische Bank AG wählte einen ungewöhnlichen EAI-Ansatz. Statt aufwändige und teure Tools zu kaufen, entwickelte die IT-Abteilung der Bank eine eigene Plattform, um die spezifischen Probleme im Haus zu lösen. Vor allem die Kosten schreckten das Unternehmen von der Einführung einer umfangreichen EAI-Plattform ab, erläutert Martin Kraft, Mitarbeiter im Bereich Organisation und EDV. Die Bank habe sich im Vorfeld des EAI-Projekts einige der am Markt angebotenen Lösungen angesehen, diese aber als preislich nicht realisierbar verworfen: „Wenn man einen zentralen Message-Hub oder Message-Broker in die Mitte stellt, ist man bei den Hard- und Softwarekosten sofort im sechsstelligen Bereich“, erläutert Kraft. Die Bank entschloss sich im Frühjahr 2001, eine pragmatische und schlanke Lösung im Haus zu entwickeln.