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Initiative will Verzeichnisdienste vereinfachen

08.07.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM, Lotus, Novell, Oracle sowie Data Connection und Isocor haben sich zum Directory Forum zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie dafür Sorge tragen, daß unternehmensweite Verzeichnisdienste auf Basis des LDAP-Standards (Lightweight Directory Access Protocol) weiterentwickelt werden, um vor allem für unabhängige Software-Anbieter den Zugriff auf Directories zu vereinfachen. Damit sollen auf längere Sicht endlich die sogenannten Meta-Directories überflüssig werden, die heute noch als Krücke zur Verbindung untereinander inkompatibler Lösungen herhalten müssen. Die Gründungsmitglieder wollen dazu ein gemeinsames Set von Programmierschnittstellen (Application Programming Interfaces = APIs) erarbeiten, das auf Basis der Extensible Markup Language (XML) letztlich zu einem einheitlichen Schema führen soll. Dabei bleibt jedem Hersteller weiterhin Raum

für eigene Erweiterungen. Im Vordergrund soll aber in jedem Fall die Interoperabilität stehen.

Auffällig ist die Tatsache, daß Microsoft - mit Windows 2000 und dessen "Active Directory" bald ebenfalls im Verzeichnisdienst-Geschäft - sich nicht am Directory Forum beteiligt. Wahrscheinlich steckt die Gates-Company bis über beide Ohren in der Arbeit an diesem Verzeichnis. Zumindest hat sie schnell noch den kanadischen Meta-Directory-Anbieter Zoomit aufgekauft, um dessen Produkt "Via 2.0" im kommenden Jahr in Windows 2000 zu integrieren. Für eine Übernahme in das erste Release, das Ende 1999 erscheinen soll, reicht die Zeit nicht mehr. Finanzielle Details des Geschäfts wurden nicht veröffentlicht.