Wer höchste Sicherheit im E-Mail-Verkehr benötigt, greift in der Regel zu RIMs BlackBerry-Service. Die Push-Mail-Lösung der Kanadier besteht sogar die Sicherheitsstufe EAL 2+ der Common Criteria (mehr...). Doch nicht jeder ist über den hohen Sicherheitsstandard erfreut: Die indischen Sicherheitsdienste beklagen, sie hätten keine Einsicht in den E-Mail-Verkehr und vermuten eine Gefahr für die nationale Sicherheit.
Deshalb hatte die indische Regierung den vier Netzbetreibern, die den BlackBerry-Dienst anbieten, eine Frist bis Ende 2007 gesetzt, um das Problem zu lösen. Jetzt wurde der Termin auf den 31. März 2008 verlängert. Sollten die Sicherheitsorgane keinen Zugang erhalten, müssten Airtel, Vodafone, BPL Mobile und Reliance Communications den Push-Mail-Service einstellen. Bislang ist das zuständige Department of Telecom (DoT) zuversichtlich, eine einvernehmliche Lösung mit RIM und den Netzbetreibern zu finden.
Während sich Indien über die hohe Sicherheitsstufe beklagt, wurde der Dienst in der Vergangenheit mehrfach von Experten kritisiert. E-Mails werden mit einer 256-Bit-Verschlüsselung über eine eigene Infrastruktur auf Server geschickt, die hauptsächlich in Kanada stehen und somit außerhalb des Machtbereiches der Sicherheitsdienste. Für die französische Regierung war das im Juni 2007 (mehr...) Grund genug, ihren Mitarbeitern die Benutzung von BlackBerrys zu untersagen. Da sensible Daten in fremden Hoheitsgebieten gelagert werden, hat die französische Regierung keinen Einfluss auf den Zugriff durch fremde Behörden.