Ratgeber

In zehn Schritten zum WLAN

06.10.2005
Von 


Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.

5. Budget von Sicherheitsfragen abhängig machen

Ganz ohne Sicherheitsrisiko lassen sich drahtlose Netzwerke nach dem aktuellen Stand der Technik nicht betreiben. Wie hoch dieses Risiko ist, hängt vom Aufwand ab, den der Nutzer betreibt, und damit natürlich vom Budget, das dafür zur Verfügung steht. Experten empfehlen hier ein konsequentes Entweder - Oder. Im Mittelpunkt sollte nicht die Frage nach den Kosten für ein funktionierendes WLAN stehen, sondern es muss das Risiko definiert werden, das ein Unternehmen gerade noch bereit ist zu akzeptieren. Erst wenn die Risikofrage geklärt ist, können die Technik ausgewählt und die Kosten kalkuliert werden.

Übersteigt der Preis die Vorstellungen, sollte man besser keine Sparpotenziale ausloten, sondern auf das drahtlose Netzwerk ganz verzichten.

6. Den richtigen Dienstleister auswählen

Gerade wenn es um die unter Punkt 5 beschriebene Phase des Entscheidungsprozesses geht, sollten sich Mittelständler von Profis beraten lassen. Experten raten in Anbetracht der hohen Risiken davon ab, zur WLAN-Installation beispielsweise studentische Hilfskräfte anzuheuern, die die Sache mehr schlecht als recht hinbasteln. Idealerweise kümmert sich stattdessen eine vertrauenswürdige Firma darum, beispielsweise das Unternehmen, das auch die Firewall installiert hat beziehungsweise betreibt. Bei der Auftragsvergabe an spezialisierte WLAN-Dienstleister ist darauf zu achten, dass diese den Fokus nicht nur auf den fehlerfreien Betrieb der Anlage, sondern auch auf den Bereich Sicherheit legen.

7. Sich für die richtige Hard- und Software entscheiden

Teurer als die WLAN-Technik selbst können jene Tools sein, die für die notwendige Sicherheit sorgen: Einen professionellen Acces Point, der den WLAN-Verkehr steuert, gibt es für 1000 Euro, eine gute Firewall kann das Doppelte kosten. Wer die Ausgabe für eine solche Firewall scheut, sollte vom WLAN die Finger lassen, denn billige Firewalls verfügen häufig zum Beispiel nur über zwei statt drei Interfaces (siehe oben) und erlauben es dadurch nicht, einen davon ausschließlich für den WLAN-Verkehr zu reservieren.

Das Gleiche gilt für den Access Point: Vom Kauf beim Discounter ist abzuraten, weil dort oft die entsprechende Beratung fehlt und wichtige Fragen, beispielsweise nach der WPA-Unterstützung, nicht beantwortet werden können.

8. Sicherheitsniveau mit dem Partner gemeinsam definieren

Viele Mittelständler verlassen sich ungern auf externe Dienstleister, weil sie Schwächen bei der Kontrolle von Performance und Sicherheit befürchten. Beseitigen kann man solche Ängste durch Service Level Agreements (SLAs). In diesen Vereinbarungen ist exakt festgelegt, was eine installierte Technik zum vereinbarten Preis leisten muss. Überträgt man den WLAN-Betrieb zum Beispiel auf den Firewall-Betreiber, dann ist das erforderliche Sicherheitsniveau ohnehin schon einmal Diskussionsthema gewesen.

9. Funktionen und Sicherheitsniveau genau testen

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Getreu diesem Grundsatz sollte die Leistung des neuen Netzwerks regelmäßig getestet werden. Und zwar auch unter Bedingungen, die nicht alltäglich sind: Wenn 20 User im Konferenzraum surfen, obwohl er eigentlich nur 15 Besuchern Platz bietet, dann zeigt sich sehr schnell, ob das System Reserven hat. Denn bei WLANS, die auf DSL-Anschlüssen basieren, sinkt in der Regel die Leistung mit der Anzahl derer, die darauf zugreifen. Das sollte allerdings keinesfalls dazu führen, dass das Surftempo auf Modemtempo absinkt, sobald zwei Abteilungsleiter gleichzeitig große Präsentationen herunterladen.

Während die Nutzer solche Leistungskriterien mit wenig Aufwand selber testen können, ist das bei den Sicherheitsanforderungen nicht so einfach. Hier helfen spezialisierte Firmen, die Angriffe auf das Netz simulieren und so mögliche Schwachstellen lückenlos aufdecken.

10. Kosten überwachen

Wenn der Einsatz eines WLAN nicht lebenswichtig für ein Unternehmen ist, sollten sich die Kosten hierfür in Grenzen halten. Erfahrungen zeigen, dass der Spaß am Surfen bei sämtlichen Mitarbeitern steigt. Volumenabhängige Verbindungsgebühren können dadurch unter Umständen deutlich ansteigen. Auch solche vorher nicht genau zu beziffernden Kostenaspekte müssen bei der Planung bedacht werden.

Christoph Lixenfeld ist freier Journalist in Hamburg.