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Immer mehr PC-Anwender süchtig nach Updates

01.04.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Eine aktuelle Umfrage der International Data Porc. (IDP) hat Erschreckendes zutage gefördert: Immer mehr US-Amerikaner, die täglich mit einem PC umgehen, können nicht mehr ohne die aktuellsten Versionen ihrer Software auskommen. Die Update-Sucht nimmt teilweise erschreckende Formen an. "Wenn ich morgens ins Büro komme, rufe ich als erstes die Update-Funktion von Windows 98 auf", erklärt etwa Tom Keller, Chief Information Officer (CIO) beim Parfümhersteller General Odors. "Anschließend klappere ich alle wichtigen Download-Sites ab und suche nach sonstigen Neuigkeiten." Dabei könne sehr zum Mißfallen seines Arbeitgebers bis zum Beginn seiner eigentlichen Tätigkeit leicht eine halbe Stunde verstreichen, bekennt der IT-Manager.

Noch schlimmer hatte es Marty O´Reilly erwischt. Den Microsoft-Programmierer verfolgte seine Update-Manie sogar bis nach Hause. "Ich hatte meinen heimischen PC zuletzt über eine T3-Leitung [Hochgeschwindigkeits-Standleitung, Anm. d. Red.] ans Web gehängt. Wenn ich beim Surfen nach dem Abendbrot noch irgendwo eine neue Softwareversion entdeckt habe, konnte ich sie blitzschnell downloaden und per E-Mail an meinen Firmen-Account senden. Dann konnte ich am anderen Morgen sofort mit der Installation beginnen." O´Reilly war zum Schluß so im Update-Fieber, daß er sich mehrmals pro Nacht auf die Suche machte. Inzwischen hat er sein "Leiden" nach einer gründlichen Psychoanalyse weitgehend im Griff. Seine Erfahrungen möchte der Microsoft-Mann gern an Leidensgenossen weitergeben. Zu diesem Zweck hat er eine Selbsthilfegruppe namens "Anonymous Update Addicts " (AUA) gegründet, die Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite stehen will. Weitere Informationen und

Kontaktadressen – übrigens auch für Europa – finden sich auf der Web-Site "www.aua.org", die seit dem 1. April online ist.