Im Silicon Valley fließen wieder Milch und Honig

23.03.2006

In Kalifornien kommt angesichts der Gelder aus den Optionsprogrammen die Wirtschaft wieder in Fahrt. Die Anteile tragen dazu bei, dass die Konsumenten Geld ausgeben. Vor allem Villen im Wert von 2,5 bis sieben Millionen Dollar werden gebaut oder wechseln die Besitzer - vor allem mit den Erlösen aus Aktienoptionen, wie US-Immobilienmakler beobachten. Der Region tut der Geldsegen gut, auch für den Arbeitsmarkt scheint er sich auszuzahlen.

Das Realeinkommen pro Einwohner im Silicon Valley stieg von 49.724 Dollar in 2003 auf 53.633 Dollar im letzten Jahr. Das besagt eine Studie der Nonprofit-Organisation Joint Venture Silicon Valley Network, die Behörden und Unternehmen der Region repräsentiert. Außerdem füllen sich die öffentlichen Kassen: Allein durch Aktienoptionen nahmen die kalifornischen Finanzbehörden im vergangenen Jahr 3,2 Milliarden Dollar zusätzlich ein, in diesem Jahr sollen es 3,4 Milliarden werden. 2002 kamen lediglich zwei Milliarden Dollar zusammen, dafür aber im Jahr 2000 sogar 7,1 Milliarden Dollar.

Der warme Regen für die Behörden könnte aber bald enden: Aufgrund veränderter Bilanzierungsregeln, die Unternehmen dazu zwingen, ausgegebene Optionen in der Bilanz auf der Kostenseite zu verrechnen, verzichten immer mehr Unternehmen auf dieses Vergütungsinstrument. Stattdessen setzen sie wie Microsoft auf Restricted Shares.

Der Anteil der Aktien, die im Rahmen von Aktienoptionsprogrammen ausgegeben wurden, ist im Silicon Valley im Jahr 2004 von 4,5 auf 3,4 Prozent gesunken. Ökonomen warnen deshalb regionale Steuerbehörden davor, sich auf diese Einkünfte dauerhaft zu verlassen. Im Jahr 2001 hatten die Kommunen schon einmal zu spüren bekommen, was es heißt, wenn der Geldstrom der Silicon-Valley-Millionäre nicht mehr fließt. (hv)