Ikea sichtet Bewerbungen mit Software

01.08.2005

Von diesem Talent-Pool verspricht sich das Unternehmen, schnell auf Personalengpässe reagieren zu können. "Wer sich bei Ikea bewirbt, kann regelmäßig Stelleninformationen erhalten und eine Erinnerung, sein in der Datenbank hinterlegtes Profil zu aktualisieren", erklärt Christoph Russ, Managing Director von Brassring in Haar bei München, eine Funktionsweise des Systems. So sei es den Bewerbern selbst überlassen, auf welche Weise sie weiterhin mit ihrem potenziellen Arbeitgeber in Kontakt bleiben wollen.

Doch trotz aller Einheitlichkeit gibt es für das E-Recruitment-Tool länderspezifische Anpassungen. Beispielsweise sind die Datenfelder in den einzelnen Ländern anders angeordnet, und die Fragen an die Bewerber unterscheiden sich. "In den USA ist beispielsweise das Geburtsdatum tabu, in Japan fragt man nach der Region, Stadt und erst dann nach der Straße", erläutert Russ. Eine weitere Besonderheit des Ikea-Tools sind Fragen an die Bewerber, um abzuklären, ob sie zur Unternehmenskultur passen. Allerdings gelten diese Fragen nicht als Ausschlusskriterien.

Seit dem weltweiten Start Ende 2003 haben sich bereits 300 000 Menschen über die Plattform beworben. Trotz der besseren Handhabbarkeit großer Datenmengen verlässt sich die Ikea-Managerin bei der Personalauswahl nicht vollständig auf die Software: "Ich erhalte zwar mit unseren Instrumenten einen richtungweisenden Eindruck, aber das direkte Gespräch ist durch nichts zu ersetzen." (iw)