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IDC-Zahlen zeigen Trend zu größeren Linux-Servern

27.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Zahlen der IDC zufolge haben Anwender im vierten Quartal 2003 zunehmend teurere und leistungsfähigere Linux-Server angeschafft. Nachdem in den vergangenen Jahren aufgrund starken Preisdrucks im Server-Markt das Stückzahlenwachstum stets über dem Umsatzwachstum gab (fall letzteres überhaupt auszumachen war). Bei den Linux-Maschinen hingegen stiegen die Umsätze im Q4 sogar stärker als die ausgelieferten Einheiten: Das Marktvolumen wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 63 Prozent auf 950 Millionen Dollar, die Zahl der verkauften Systeme stieg zeitgleich um 53 Prozent auf rund 250.000.

"Das zeigt, dass es leistungsfähigere Systeme im Mix gibt", erklärte Analystin Jean Bozman. Linux-Server seien anfangs für Website-Infrastruktur und einfache Netzaufgaben genutzt worden, breiteten sich aber nun "zunehmend in Richtung High-Performance Computing und kommerzieller Workloads aus". Führender Hersteller von Linux-Servern im vierten Quartal 2003 war laut IDC Hewlett-Packard mit 27,5 Prozent Markanteil, gefolgt von IBM und Dell mit 21,1 und 18,2 Prozent Marktanteil. Im Markt ist aber auch noch Platz für zahlreiche Nischenanbieter, vor allem dort, wo stark lokalisierte Linux-Varianten genutzt werden.

Dass Microsoft Linux als zentrale Bedrohung ausgemacht hat, hat seinen Grund - der Markt für Windows-basierende Server wuchs mit 16 Prozent deutlich schwächer. Allerdings ist sein Volumen von 3,9 Milliarden Dollar noch immer rund vier Mal so groß wie das des Linux-Segments.

Generell ähnelten die Zahlen der IDC denen von Gartner, die einen Tag zuvor veröffentlicht worden waren (Computerwoche.de berichtete). IDC hat über alle Segmente hinweg ein Wachstum des Server-Marktes um 11,4 Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar errechnet, bei Gartner wuchs der Markt um zwölf Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar. Laut Bozman gab es zum ersten Mal seit dem Wirtschaftsabschwung 2001 in allen Server-Größenklassen wieder ein Umsatzwachstum. "Es hat den Anschein, als ob die IT-Investitionen sich in gewissem Maße wieder befreit hätten", erklärte die IDC-Frau. (tc)