Cornhusker-Software hilft Microsoft

IBM trennt bei Clustern die Spreu vom Weizen

18.06.1999
MÜNCHEN (CW) - IBM zeigte auf Microsofts "Tech-Ed ''99"-Konferenz in Dallas erstmals am Beispiel von fünf gekoppelten PC-Servern die hauseigene Cluster-Technik für das Betriebssystem Windows NT.

Die Software mit dem Codenamen "Cornhusker" arbeitet zwar nur auf Big Blues "Netfinity"-Servern, soll dafür aber zu Microsofts Cluster Services (MSCS), auch als "Wolfpack" bekannt, vollständig kompatibel sein. Beide verwenden die Microsoft-APIs. Im Gegensatz zur Lösung der Redmonder, die nur die Spiegelung von zwei Servern erlaubt, ist Cornhusker auf das Zusammenschalten von acht NT-Servern mit je vier CPUs ausgelegt.

Noch in diesem Jahr könnten nach Ansicht von Branchenkennern Verbünde von bis zu 16 Rechnern möglich werden. IBM plant, bis dann die schnelle "SP"-Verbindung der RS/6000 auch für die Netfinity-Server verfügbar zu machen. Cornhusker begnügt sich mit Fast-Ethernet. Implementiert sind aber schon Teile der HACMP-Technik (HACMP = High Availability Cluster Multiprocessing), die für RS/6000-Cluster benutzt wird. Neu sind die "Phoenix"-Clustering-Services, die IBM noch 1999 auch für die Unix-Maschinen anbieten will.

Cornhusker ist Teil der "X"-Architektur, mit der Big Blue Windows NT und Windows 2000 auch für unternehmenskritische Applikationen tauglich machen will. Microsoft-Manager Edmund Muth zeigte sich denn auch "sehr erfreut über die Cluster-Erweiterungen für Windows NT Server 4.0 Enterprise Edition durch den weltgrößten Lieferanten von Systemen für Unternehmen". Außer Big Blue arbeiten andere DV-Schwergewichte wie Compaq und Hewlett-Packard an Zusatzfunktionalitäten für NT. Insidern zufolge funktioniert die Beziehung Microsoft/IBM nicht problemlos. Die Gates-Company sei nicht glücklich über den MSCS-Ausbau.