IBM hat Hausaufgaben noch nicht fertig Anbieter von Server-Systemen vor stuermischem Fruehjahr 1994

25.02.1994

MUENCHEN (IDG) - Analysten gehen davon aus, dass die Anbieter von Server-Systemen im ersten Quartal 1994 heisse Taenze aufs Parkett legen werden. Das Fruehjahr duerfte sich fuer die Compaq-Konkurrenten hektisch gestalten, wollen sie doch gegen das "Proliant"-Angebot zu Felde ziehen.

"Compaq hat die Konkurrenz mit den Proliant-Servern sowohl hinsichtlich deren Kostenstruktur als auch bezueglich ihrer Charakteristika und einfachen Bedienbarkeit gehoerig aufgeruettelt", meint der Marktanalyst Randal Giusto.

Waehrend die Produkte von Unternehmen wie Netframe und Tricord aehnlich dem Proliant-Server mit Eigenschaften wie mehreren Prozessoren und gewissen Fehlertoleranz-Optionen aufwarten koennten, verlangten sie Kaeufern einen wesentlich hoeheren Obulus ab, meint auch Tom Kucharvy. Er ist President eines anderen Beratungsinstitutes, der Summit Strategies Inc. aus Boston.

Giusto, Analyst des Beratungsunternehmens Workgroup Technologies Inc. aus Hampton, New Hampshire, glaubt, dass andere Anbieter in naher Zukunft mit Zwei- und Vier-Prozessor-Systemen auf dem Plan erscheinen werden.

Die Preisvorstellungen dieser Wettbewerber duerften, schaetzt Giusto, im Vergleich zur Compaq-Offerte sehr aggressiv, also ausgesprochen preisguenstig sein. Bei gleichem Kaufpreis koennten Anwender mindestens von einer Verdoppelung der Rechenleistung ausgehen.

Abgesehen von der Digital Equipment Corp., die ihre ST-Server- Linie bereits auffrischte, erwarten die Analysten von der IBM Aktivitaeten, um die PS/2-Server "195" und "295" aufzumoebeln. Netframe wird seine Superserver fuer Microsofts Betriebssystem Windows NT fit machen. Auch Compaq selbst plant offensichtlich, ihr weiteres Angebot an Server-Modellen, den Prosignia-Systemen zu ueberholen.

Ausserdem steht bei Big Blue Mitte des Jahres 1994 eine OS/2- Variante ins Haus, die symmetrisches Multiprocessing (SMP) unterstuetzt. Analysten scheinen sich einig zu sein ueber die Bemuehungen der Armonker, im Server-Bereich zu reuessieren: Es bleibt noch viel zu tun, meinen sie unisono. Glaubt man den Auguren, so ist IBM in fast jedem Segment des Marktes hinter die Konkurrenz zurueckgefallen.

Stellvertretend fuer seine Kollegen meint Giusto: "IBM muss bei der SMP-Technologie jetzt mit echten Knallern aufwarten koennen - und das bei attraktiven Preisen -, um gegen Compaq antreten zu koennen."