IBM fährt bei Lotus Notes zweigleisig

12.09.2002

CW: Wird Nextgen demnach seine Collaboration-Features als Enterprise Javabeans (EJBs) realiseren?

HORAN: Das hängt vom Produkt ab, dessen Funktionen wir auf J2EE umsetzen. Einiges werden wir sicher als EJBs programmieren, vieles aber auch auf der Ebene des Containers implementieren. Die Collaboration-Komponenten liegen jedenfalls als native Websphere-Applikationen vor. Entwickler, die Java-Anwendungen auf Basis von Websphere schreiben, können dann Features wie Instant Messaging oder Diskussionsforen in ihre Programme integrieren.

CW: Das klingt aber nicht mehr nach einer Portierung von Domino auf Java. Gibt es dafür überhaupt Pläne?

HORAN: Quickplace repräsentiert eine Menge von dem, was Sie wahrscheinlich als Kernfunktionen von Domino bezeichnen würden. Quickplace auf Websphere können Sie sich daher in vielerlei Hinsicht als äquivalent zu Domino auf Websphere vorstellen. Aber das Notes-Anwendungs- und Programmiermodell kann nicht ohne weiteres auf eine andere Plattform portiert werden. Es verfolgt einen integrierten Ansatz. Unsere Kunden haben auf dieser Basis zahllose Anwendungen entwickelt. Domino wird solchen bestehenden Code auch weiterhin ausführen können.

CW: Die Versionen 5 und 6 von Domino setzen schon viel von dem um, was Sie für die Koexistenz mit der Java-Welt benötigen. Dazu zählen die Java-APIs für den Zugriff auf die Backend-Klassen oder künftig die JSP-Taglibs. Was gibt es für Domino 7 in dieser Hinsicht noch zu tun?