Nutanix .NEXT Darmstadt

Hybride IT schreitet voran

24.02.2020
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.
Moderne Cloud-basierte Infrastruktur im Rechenzentrum, Multi-Cloud und Automatisierung – diese drei Themen beherrschten die Anwenderkonferenz .NEXT on tour von Nutanix in Darmstadt.

"Nutanix ist eine Transformations-Firma. Unser Ziel ist es, Rechenzentrums-Infrastrukturen und Clouds für unsere Kunden unsichtbar zu machen, damit sie sich auf die Entwicklung und Optimierung ihrer Anwendungen konzentrieren können", sagte Peter Goldbrunner, Country Manager Central Europe bei Nutanix, während seiner Keynote zu den mehr als 1.000 Teilnehmern der Anwenderkonferenz Nutanix .NEXT on tour in Darmstadt. Eine zentrale Rolle bei dieser Transformation spielen laut Goldbrunner Hybrid-Cloud-Ansätze und hochautomatisierte Prozesse.

Alles hybrid: Im Zentrum der Anwenderkonferenz .NEXT on tour standen die zentralen Eigenschaften der hybriden IT - Automatisierung, Interoperabilität und Portabilität.
Alles hybrid: Im Zentrum der Anwenderkonferenz .NEXT on tour standen die zentralen Eigenschaften der hybriden IT - Automatisierung, Interoperabilität und Portabilität.
Foto: Nutanix

Nutanix - die Zukunft gehört der hybriden IT

Diesen Trend untermauert die Studie Enterprise Cloud Index 2019 von Vanson Bourne im Auftrag von Nutanix. So will sich fast die Hälfte der deutschen Unternehmen (47 Prozent) in den kommenden drei bis fünf Jahren von traditionellen RZ-Infrastrukturen verabschieden; gleichzeitig beabsichtigen allerdings drei Viertel (76 Prozent) von ihnen, Workloads aus der Public Cloud in die eigene IT-Umgebung zurückzuholen.

Dahinter steckt der Wunsch, überall von den technischen und betriebswirtschaftlichen Vorteilen der Cloud zu profitieren, im eigenen Rechenzentrum, der Umgebung des Managed-Services-Partner oder in den diversen Public Clouds. "Zu den Vorteilen dieser hybriden IT gehören insbesondere eine infrastrukturunabhängige und automatisierte App-Mobilität, Skalierbarkeit und Flexibilität, aber auch die Möglichkeit, von den Cloud-typischen verbrauchsorientierten Abrechnungsmodellen wie Infrastruktur-Abonnements zu profitieren", erklärt Goldbrunner.

Diese Reise in die hybride Cloud-Welt verläuft laut Nutanix in drei Etappen. Den ersten Schritt bildet die Modernisierung des eigenen Rechenzentrums durch den Aufbau einer Hyper Converged Infrastructure (HCI). Diese vereint Server, Storage und Netzwerk sowie eine softwarezentrierte Architektur inklusive Funktionen für Datenschutz und Sicherheit - mit hoher Standardisierung und Automatisierung. Es folgen der Aufbau einer Enterprise Cloud mit sicheren und automatisierten Anwendungen, sowie in der dritten Stufe Multi-Cloud-Services, mit denen sich Workloads nahtlos und flexibel über Public und Private Clouds sowie auch On-Premises-Infrastrukturen hinweg verschieben lassen.

Peter Goldbrunner, Country Manager Central Europe bei Nutanix, begrüßte die mehr als 1.000 Teilnehmer der Nutanix .NEXT on Tour in Darmstadt.
Peter Goldbrunner, Country Manager Central Europe bei Nutanix, begrüßte die mehr als 1.000 Teilnehmer der Nutanix .NEXT on Tour in Darmstadt.
Foto: Nutanix

Nutanix-Fallbeispiel Öffentliche Verwaltung

Auch die öffentliche Verwaltung benötigt eine derartig moderne IT-Infrastruktur. So baut die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) als zentraler IT-Dienstleister für die Hessische Landesverwaltung derzeit auf Basis einer Nutanix-Infrastruktur die Verfahrens-Cloud Hessen (VCH) auf, um den Weg in die digitale Verwaltung zu ebnen. Ziel dabei ist, so Martin Scheuermann, Bereichsleiter HZD und Projektleiter Verfahrens-Cloud Hessen, während der Veranstaltung, "eine effiziente Verwaltung auf Basis einer einheitlichen IT-Infrastruktur mit Software für alle Fachverfahren zur schnellen Bearbeitung von Vorgängen, Online-Zugängen, digitalen Workflows und Anbindung an das Backend - das alles in 24/7-Hochverfügbarkeit." Als wesentlichen Treiber nennt er das Online-Zugangs-Gesetz (OZG). Es fordert, dass alle kommunalen Dienstleistungen bis 2021 digital verfügbar und interoperabel vernetzt sind.

Die HZD setzt diese Anforderungen über eine hybride IT konsequent um. Ein zentrales Element dabei ist "Hessen-PC as a Service", ein Standardarbeitsplatz für alle Ressorts mit Grundsatzsoftware (Office, Dokumenten-Management etc.) und spezifischer Fachsoftware, etwa für die Steuerverwaltung oder das Kultusministerium. Die HZD stellt diesen als Workplace as a Service rund 75.000 Nutzern zur Verfügung.

Eine weitere wichtige Komponente ist die Verfahrens Cloud Hessen. Damit lassen sich künftig vorkonfigurierte Cloud-Ressourcen je nach Bedarf von überall und jederzeit abrufen. Die Cloud-Plattform wird sowohl für Landesbedienstete über das Hessen-Netz (Hessen Corporate Network - HCN) als auch für Nutzer von OZG-Verfahren über das Internet erreichbar sein. "Mit der VCH wird die HZD eine zeitgemäße, hochverfügbare und über zwei Standorte abgesicherte Infrastruktur bereitstellen", sagt Scheuermann.

Der Zugang zu den Diensten soll unkompliziert mit Hilfe von Standard-Browsern über ein Self-Service-Portal erfolgen, anschließend wird die Nutzung nach Verbrauch abgerechnet. Ab Mitte 2020 können standardisierte RZ-Dienste wie Compute und Storage (IaaS) beauftragt werden. In den nächsten Stufen erfolgen zusätzliche Angebote, die 2021 zusätzlich optional eine Laufzeitumgebung umfassen (IaaS+) oder ab 2022 Plattform-Dienste beinhalten (PaaS).

"Die sukzessive Realisierung von Funktionalitäten ist ein Schlüsselfaktor, um im Verbund mit parallelen Vorhaben wie der Einführung von OZG-Services oder neuer Software-Design-Prinzipien die ambitionierten Ziele zu erreichen", so Scheuermann weiter. Extrem wichtig ist für die HZD dabei natürlich der Schutz der persönlichen Daten. "Der Staat muss die digitale Souveränität erhalten. Daher dürfen die Daten nur uns zugänglich sein, und nicht den Regierungen anderer Länder", betont er.