IBM den TPC-C-Titel weggeschnappt

HP hat wieder leicht die Nase vorn

08.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Das Rennen zwischen Hewlett-Packard und IBM um Transaktionsrekorde geht in die nächste Runde. Jetzt steht wieder HP an der Spitze der Benchmark-Tests für Online-Transaktionsverarbeitung, TPC-C.

Diesmal hat Hewlett-Packard die eigene Unix-Variante HP-UX 11i auf einem "Superdome"-Server installiert. Der war ausgestattet mit 64 Itanium-2. Als Datenbank fungierte das künftige Grid-fähige relationale System "Oracle 10G". Die Umgebung brachte es auf 824165 Transaktionen pro Minute (TPM).

Zuletzt hatte IBM den Rekord gehalten. Im Juni dieses Jahres kam ein P-Server des Typs 690 mit nur 32 Power-4+-Prozessoren, dem Betriebssystem AIX und der Datenbank DB2 auf 763898 Transaktionen pro Minute. Damit schlug Big Blue eine 64-Wege-Superdome von HP, die mit Windows Server 2003 genau 707102 TPM erreicht hatte. Zuvor hatte wiederum eine andere blaue p690 den Spitzenplatz gehalten.

Der für Anwender interessante Teil des Benchmark-Tests ist nicht nur die reine Geschwindigkeit der - ohnehin getunten - Maschinen, sondern die Betriebskosten. Um unter diesem Aspekt gut abzuschneiden, greifen die Hersteller zum fragwürdigen Mittel der Rabattierung. Das preisgünstigste System ist immer noch die Superdome mit Windows Server 2003, deren Leistung 7,16 Dollar pro TMP kostet. Auf diese Umgebung hatte sich HP einen Rabatt von 36 Prozent gewährt. IBMs zwischenzeitliche Nummer eins war nach schon 41 Prozent Rabatt auf 8,31 Dollar pro TPM gekommen. Beim neuesten Testsieger zog HP vom eigentlichen Preis für Hard- und Software in Höhe von 13,27 Millionen Dollar gleich 51 Prozent Rabatt ab. Das ergab dann einen Betriebspreis von 8,28 Dollar pro TPM. Anwender sollten sich keine Hoffnung machen, auch in den Genuss solch üppiger Rabatte zu kommen. (ls)

Abb: Superdome: Die meisten Transaktionen pro Minute

Quelle: Transaction Processing Performance Council