Hochverfügbares VPN bei Schulte

24.09.2002
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Vor rund zwei Jahren begann Schulte, die bis dahin eingesetzten Wählverbindungen zwischen den Standorten und dem Rechenzentrum durch ein virtuelles Netz zu ersetzen. Zunächst nahm das Unternehmen die Deutsche Telekom als Servicepartner ins Boot. Rundum glücklich war der IT-Leiter mit diesem Provider jedoch nicht: „Die Servicequalität der Telekom hat bei uns nicht das Vertrauen gefunden, das sie hätte finden sollen“, formuliert Rödl diplomatisch. Besonders die Flexibilität, auf veränderte Bedingungen bei Schulte schnell zu reagieren, habe nicht ausgereicht. Deswegen entschloss sich der Großhändler im vergangenen Jahr, das VPN einem anderen Partner anzuvertrauen. Die Wahl fiel auf Triaton, da zu diesem Anbieter laut Rödl bereits seit längerem gute Geschäftsbeziehungen bestanden.

Das Unternehmen

Die Schulte GmbH mit Hauptsitz in Essen ist ein überregional tätiger Großhändler in den Bereichen Sanitär, Heizung und Tiefbau. Das Unternehmen vertreibt seine Produktpalette mit rund 2300 Mitarbeitern an 105 Standorten in Deutschland. Zu den Kunden gehören überwiegend kleinere Handwerksbetriebe. Das Sortiment umfasst ungefähr 150000 Artikel. Über 500 Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaftete die ehemalige Thyssen-Tochter im vergangenen Jahr.

Eine zentrale Anforderung an den Dienstleister war, dass dieser den Anforderungen eines bundesweit tätigen Unternehmens gerecht wird. Kleinere regionale Partner schloss Rödl von vorn herein aus: „Wir wollten einen zentralen Ansprechpartner haben, der auch bundesweit vertreten ist.“ Nachdem die Entscheidung für den neuen Service-Anbieter gefallen war, verlief der Wechsel zumindest auf technischer Seite problemlos, berichtet der IT-Leiter. Organisatorisch sei er jedoch recht aufwändig gewesen, weswegen Schulte sukzessive umstieg und sich rund ein halbes Jahr damit Zeit ließ.

Bei der Anbindung der Niederlassungen und Abholläger trug das Unternehmen den verschiedenen Standortgrößen Rechnung und entwickelte drei unterschiedliche Kapazitätsszenarien, um diese an die Zentrale anzubinden: Kleine Läger, in denen der Kunde weitgehend im Selbstbedienungsbetrieb seine Ware abholt, sind über eine Bandbreite von 64 Kbit/s an das VPN angebunden. Zwei bis vier Mitarbeiter sind dort tätig, die Lieferscheine werden in der Regel über zwei Check-Out-Terminals erfasst. Da die eingesetzte Odis-Lösung als Host-System einen relativ geringen Datenstrom erzeuge und keine grafische Benutzeroberfläche besitze, seien die schmalbandigen Verbindungen ausreichend, erläutert Rödl.

Redundanz ist teuer Größere Standorte mit mehr als 40 Mitarbeitern hat Schulte mit 128 Kbit/s angebunden. Die sechs Regionalzentren, in denen auch ein Teil der administrativen Arbeiten erfolgt, benötigen den Zugriff auf die SAP-Systeme. Sie verfügen über eine Anbindung von zwei Mbit/s. Für die Hauptniederlassung mit rund 180 Mitarbeitern entschied sich das Unternehmen, vier Mbit/s einzusetzen.