Ankündigungen auf dem Software Forum

Hewlett-Packard bringt Openview auf Adaptive-Kurs

27.06.2003
MÜNCHEN (IDG) - Über 30 neue Produkte und Services werden Hewlett-Packards System-Management-Software "Openview" aufwerten. Die Ankündigungen sollen zudem die "Adaptive-Enterprise"-Strategie des Herstellers mit konkreten Inhalten untermauern.

Was bei IBM On-Demand- oder Autonomic-Computing und bei Sun N1 heißt, ist für HP das Adaptive Enterprise. Das von HP-Chefin Carleton Fiorina Anfang Mai vorgestellte Konzept beinhaltet im Wesentlichen eine aus vorkonfigurierten Paketen bestehende IT-Infrastruktur, die sich flexibel an geschäftliche Anforderungen und deren Veränderungen anpassen lässt. Dabei bemühte Fiorina Darwins Evolutionstheorie, um zu verdeutlichen, dass in ihrer "Darwin Reference Architecture" nicht die stärkste oder intelligenteste IT-Spezies überlebt, sondern diejenige, die am ehesten dazu bereit ist, sich zu verändern. Analysten kritisierten seinerzeit, dass hinter den HP-Plänen mehr Marketing als wirkliche Innovation stecke - es habe nur wenig konkrete Produktinformationen anlässlich der Vorstellung der Adaptive-Enterprise-Strategie gegeben.

Für den Bereich System-Management, im HP-Jargon jetzt Adaptive Management, holte der Hersteller dies auf seinem Software Forum in Chicago nach. Hohe Erwartungen stellten die Teilnehmer vor allem an die neue Version 7.0 des "Network Node Manager" (NNM) von Openview. In der Vergangenheit mussten Anwender regelrecht auf HP einhämmern, bis die gewünschten Funktionen etwa zum Monitoring von virtuellen LANs in Openview eingebaut wurden, kritisiert Kirby Vaughn, der im Vorstand der 7000 Mitglieder umfassenden User Group Openview Forum International sitzt.

Proaktives Management

Mit NNW Advanced 7.0 geht HP das Thema "Business Stability" an. Die neu gebündelte Lösung umfasst Funktionen zur Behandlung von Netzfehlern und zur Performance- und Problemanalyse. Besonders die Diagnose-Engine wurde ausgebaut und soll mit ihrer Root-Cause-Analyse dazu beitragen, drohende Leistungsengpässe im Vorfeld zu erkennen und so die Gefahr von Netzausfällen auf ein Minimum zu reduzieren. NNW unterstützt jetzt Linux und bietet nativen Support für Duplicate IP. Letzteres ist besonders für fusionierende Unternehmen interessant, da dieses Feature ein Monitoring nicht identischer IP-Netze ermöglicht.

Für den Bereich "Business Efficiency" hat HP das "Service Navigator Value Pack 7.1" vorgestellt. Neben der leichteren Bedienbarkeit wurde eine neue Verbindung zum "Service Desk" in Form eines gemeinsamen Repositorys geschaffen. Die einheitliche Sicht auf kritische Daten unterstützt ebenfalls proaktives System-Management, was in diesem Fall der Einhaltung von Service-Level-Agreements dienen soll.

Den Trend, das System-Management an Geschäftsprozessen auszurichten, deckt HP mit dem Begriff "Business Agility" ab. Hierzu gab es erste Ausblicke auf das neue Openview-Modul "Business Impact Analysis". Es unterstützt Unternehmen in dem Versuch, den Einfluss von Infrastrukturproblemen oder Performance-Einbrüchen auf Geschäftsvorgänge abzuschätzen. Ziel ist es, den im Leistungshunger variierenden Prozessen IT-Prioritäten in Echtzeit einzuräumen.

Speziell für Windows-Umgebungen präsentierte HP auf dem Software Forum den "Active Directory Topology Viewer" (ADTV). Die grafische Darstellung der Active-Directory-Konfigurationen soll Administratoren die Möglichkeit geben, Domain Controller und Connection Objects leichter zu verwalten beziehungsweise deren Einstellung nach Performance- und Verfügbarkeitsaspekten zu verbessern.

Unter den zahlreichen Neuvorstellungen hervorzuheben ist noch das Openview-Programm "Smart Way 2004", das drei modulare Management-Umgebungen für neue Netztechnologien enthält, darunter eine Komponente zur Verwaltung von Cisco-Netzen für IP-Telephonie. (ue)