Mit Software von der US-Firma @themoment Inc. arbeitet IBM an einem Projekt mit dem Ziel, Preise für seine Server-Linien automatisch und in Echtzeit anpassen zu können. Faktoren wie Verfügbarkeit, Kundenanforderungen oder Lebenszyklus des gewünschten Produktes fließen dabei in die Preisgestaltung ein. Die Hersteller wollen mit diesem Verfahren Produktion und Lagerbestände optimal steuern und die Profitabilität erhöhen.
Internen Quellen zufolge hat IBM in Europa bereits ein Pilotprojekt gestartet, das im Juni auf die USA ausgedehnt werden soll. Betroffen sollen zunächst Unix-Server der "P-Series" und Windows-basierte Systeme der "X-Series" sein. Auch Hewlett-Packard verfolgt im Rahmen des "Contextual Pricing" die Strategie, Preise für via Web verkaufte Produkte ständig anzupassen.
Bei Compaq wurden entsprechende Versuche bisher testweise auf die eigene Website Factory Outlet beschränkt, über die das Unternehmen überschüssige Ware verkauft. Noch in diesem Jahr soll das Preismodell einem Sprecher zufolge auf die Haupt-Site übertragen werden.
Dell arbeitet nach Informationen der CW-Schwesterpublikation "Infoworld" ebenfalls an einem solchen Verfahren. Offiziell heißt es beim texanischen Direktanbieter jedoch, man setze wie bisher auf das Build-to-Order-Konzept, das aber vom Ansatz her einem dynamischen Pricing-Verfahren ähnle.
Analysten erwarten, dass die permanente Veränderung der Preise bei den Kunden schlecht ankommt, weil Transparenz und Vergleichbarkeit darunter leiden. Wer zu einem bestimmten Preis einen Rechner erwirbt, dürfte sich düpiert fühlen, wenn das gleiche Modell kurz darauf billiger zu haben ist.