Neuheiten von der Systems 2000

Hersteller erweitern ihre Angebote für Telefonieren über IP

17.11.2000
MÜNCHEN (CW) - Das Telefonieren über das Internet Protocol (IP) - neudeutsch Voice over IP - gewinnt zusehends Anhänger. Das konnte man auch auf der Systems 2000 beobachten, die einige Anbieter nutzten, um Erweiterungen ihrer Produktpalette vorzustellen.

Die Dortmunder Firma Swyx präsentierte Version 2.0 ihrer IP-Telefonielösung "Swyxware". Sie besteht aus den Einzelteilen "Swyxserver", dem VoIP-Gateway "Swyxgate" und dem Telefonie-Client "Swyxit" für den PC. Mit dem "Swyxphone" ist auch ein konventionelles, jedoch IP-taugliches Tischtelefon erhältlich.

Als Neuerung verfügt Swyxware 2.0 über einen "Call Routing Manager", der die Weiterleitung von Telefonaten an beliebige Rufnummern ermöglichen soll. Auch Konferenzschaltungen sollen in der neuen Ausführung möglich sein. Bislang ist Swyx für Windows 2000 verfügbar. Wie Ralf Ebbinghaus, Direktor Vertrieb und Marketing bei Swyx, berichtet, arbeitet das Unternehmen jedoch auch an einer Unix-basierten Version, die nächstes Jahr erscheinen soll.

Auch die Tedas AG hat ihre Produktpalette für IP-Telefonie überarbeitet. Neu im Programm sind die Telefonie-Server der "Tedas Enterprise Class". Diese besitzen je nach Ausführung bis zu 60 Ports, ein Gateway und ein Gatekeeper sind darin bereits enthalten. Neben der Unterstützung für Windows NT ist nun auch Windows 2000 hinzugekommen. Zukünftig möchte das Marburger Unternehmen mit den Produkten der "Service Provider Class" auch höhere Ansprüche erfüllen.

Zudem will Tedas statt wie bisher auf Migrationskonzepte zur Integration mit bestehenden TK-Anlagen nun verstärkt auf Komplettlösungen im Bereich VoIP setzen. Wer das Angebot des Herstellers erst einmal testen will, kann sich unter http://www.test-it-now.de ein Startpaket (allerdings ohne Echo-Unterdrückung) herunterladen.

Ebenfalls auf die Sprachübertragung via Internet Protocol setzt die Berliner Acris AG. Das Unternehmen hat im Juni dieses Jahres damit begonnen, mittels VoIP über eine angemietete Glasfaser-Infrastruktur Telefonate zu vermitteln. Dabei verspricht das Unternehmen die gewohnte ISDN-Sprachqualität sowie die entsprechenden Dienstmerkmale. Zur Realisierung greift Acris im Backbone-Bereich auf Lösungen von Siemens zurück, das als Solution-Provider auftritt.

Kunden, die die Dienste von Acris nutzen möchten, bekommen von dem IP-Carrier ein Zugangsgerät von Innovaphone zur Verfügung gestellt. Daneben nutzt der Anbieter Gateways von Clarent. Angaben von Acris zufolge unterstützen diese das Signal System 7 (SS7) und ermöglichen so den Übergang von der eigenen, IP-basierten Infrastruktur in das traditionelle Telefonnetz. Bisher hat das Berliner Unternehmen eine Million Telefonminuten verkauft.