Die meisten Kurier- oder Taxizentralen setzen seit einigen Jahren auf proprietäre vollautomatische Systeme für die Disposition, Fakturierung und Übermittlung der Daten in die Fahrzeuge. Dabei werden die Auftragsdaten über Betriebsfunkfrequenzen gesendet, die schon vorher für die Sprachkommunikation genutzt wurden. Die Hamburger Kurierzentrale „Inline“, eine der größten Stadtkurierzentralen Europas, hat sich diesem Trend bewusst widersetzt. Bereits unmittelbar nach der Firmengründung im Jahr 1997 hat Inline eine Hamburger Softwarefirma damit beauftragt, eine maßgeschneiderte Lösung für Disposition, Vermittlung und Fakturierung zu entwickeln.
„Eine Software von der Stange bietet nicht annähernd die Flexibilität, die erforderlich ist, um den individuellen Anforderungen unserer Kunden und Fahrer gerecht zu werden. Wenn wir unsere gute Marktposition weiter ausbauen wollen, müssen wir besonders für unsere Großkunden Lösungen anbieten, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind“, sagt Willy Siemers, Geschäftsführer der Kurierzentrale. Inline setzt dabei dennoch auf Standardkomponenten wie handelsübliche Handys als mobile Endgeräte und Open-Source-Software, um die Kosten in einem vernünftigen Rahmen zu halten.
Die vom Software-Anbieter Mikado in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber entwickelte Lösung erfüllt alle Anforderungen des Inline-Geschäftsführers. Bis zu acht Mitarbeiter der Telefon- und Funkzentrale nutzen das System für Auftragsannahme und Vermittlung. Zahlreichen automatisierte Funktionen unterstützen das Zentralenpersonal. Schon bei der Aufnahme von Touren ermittelt das Programm automatisch Wegstrecke und Preis für die Sendung.