Gute Zensuren fuer 4GL-Tools Magic-Entwicklungsumgebung geht an Novells Netware-Netz

18.03.1994

MUENCHEN (CW) - Die NLM-Version (Netware Loadable Module) der 4GL- Entwicklungsumgebung Magic macht den Schritt zur PC-LAN-Umgebung fuer Downsizing-Willige attraktiver. Das verspricht der israelische Magic-Hersteller Mashov Computers. Die Zugriffszeit von Datenbankanwendungen werde auf das Doppelte beschleunigt.

Die Entwicklungsumgebung in ihrer aktuellen Version 5.5 weist ausgezeichnete Eigenschaften der Wiederverwendbarkeit auf, sehr gute Funktionalitaeten fuer das Prototyping, das Rapid Applikation Development und fuer die Unterstuetzung von Client-Server-Systemen. Zu dieser Bewertung gelangt eine 1993er Studie von Butler-Bloor. Relativ schwach dagegen seien die Report-Instrumente.

Die NML-Ausfuehrung wird in Novells Netzbetriebssystem Netware eingeklinkt und hier wie ein natives Programm behandelt. Der Server erledigt alle Datenbankabfragen, so dass nicht staendig Daten ueber das Netz transportiert werden muessen und der PC von Blockierungen frei bleibt.

Funktionen lassen sich durch das Ausfuellen von Tabellen definieren. Dem Entwickler stehen 13 Kommandos zur Verfuegung, wobei jedes Kommando durch ein Options-Set variiert werden kann. Die Statements bekommen die Form hierarchischer Tabellen und werden sodann sequentiell ausgefuehrt. So gibt es kaum Faelle, die eine traditionelle Kodierung erfordern. Allerdings bestehen potentielle Verbindungen zu 3GL-Sprachmodulen. Zwar gibt es keinen Klassenbrouser, doch lassen sich anhand von Anwendungsnamen Prozesse in ihrer hierachischen Struktur grafisch darstellen. Anfaenger tun sich moeglicherweise schwer, sich in der Umgebung zurechtzufinden - eine dreimonatige Anlernphase fuer erfahrene 4GL- Programmierer sei notwendig, schaetzt die Butler-Bloor-Studie. Danach bestehe jedoch kein Zweifel an der Effektivitaet der Tools. Neben der Entwicklungsversion liefert der Hersteller auch eine Run-time-Version. Herzstueck beider Ausfuehrungen ist die "Engine": Eine Kontrolldatei auf einer beliebigen Datenbank enthaelt die Applikationslogik. Die Engine bedarf hardwarespezifischer Features, die Anwendungslogik nicht. So sind die Programme portabel und muessen nicht weiter angepasst werden.

Unterstuetzte Plattformen und Datenbanken

Folgende Systemplattformen stehen zur Verfuegung: DEC VAX, VMS, Unix-Derivate, CTOS, BTOS, IBM-, DOS- und Windows -PCs. Ausser Network unterstuetzt das Toolset die Netzprotokolle von Decnet, TCP/IP und IBMs LAN Server.

Magic besitzt kein eigenes Datenbankmanegementsystem (DBMS), stattdessen stellt es Gateways zur Verfuegung: Rdb, Oracle, Informix, Sybase, Btrieve, RMS, C-Tree und X-base. Als Vermittler handhabt das Gate die Datenbankaktivitaeten und erkennt Speichertyp und Groesse des jeweiligen DBMS. Die SQL-Befehle sind fest in Magic eingebaut, so dass der Entwickler keine Eingaben in der Abfragesprache formulieren muss.

Eine Entwicklerlizenz ist ab 3500 Mark erhaeltlich - fuer CTOS- Umgebungen kostet sie 12 000 Mark. Magic Software Enterprise Deutschland ist in Muenchen ansaessig.