Aus dem Testlabor

Günstige Netzspeicher einfach zu installieren

09.08.2002
MÜNCHEN (CW) - Der Netzspeicher "NAS P405u" von Iomega kommt in Kürze auch auf den deutschen Markt. Die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" hat sich das System in ihrem Testcenter genauer angesehen und gelangt zu einer insgesamt positiven Einschätzung.

Die Analysten der Meta Group veröffentlichten jüngst eine Studie zum Einsatz von Netzspeichern in Deutschland, nach der derzeit nur 14 Prozent der befragten 595 Unternehmen über ein dediziertes Speichernetz (SAN) oder einen NAS-Speicher verfügen. 19 Prozent der Befragten planen immerhin innerhalb der kommenden zwei Jahre eine entsprechende Lösung, aber für zwei Drittel sind Netzspeicher kein Thema. Als Hauptgründe wurden genannt, dass kein direkter Nutzen erkennbar sei, die Erfahrung fehle, eine zu mächtige Lösung für die eigenen Anforderungen angeboten werde oder dass schlichtweg die notwendigen Budgetmittel nicht zur Verfügung ständen.

Einfach zu verwalten

Iomega hat sich allem Anschein nach die letzten drei Argumente zu Herzen genommen und bringt demnächst mit dem "P405u" ein Network Attached Storage (NAS) auf den deutschen Markt, das kostengünstig und insbesondere einfach handzuhaben ist. Das Gerät, das mit einer Kapazität von 360 GB auf den Mittelstand ausgelegt ist, wurde in den Testlabors der "Infoworld" auf seine Tauglichkeit untersucht.

"Die NAS-Server aus Iomegas ''P''-Serie kommen als simple Festplattenboxen daher, die im 19-Zoll-Rack nur eine Höheneinheit (1 U) beanspruchen. Tatsächlich sind sie sehr durchdachte und flexible Disk-Server", fasst "Infoworld"-Tester Wayne Rash das Gefundene zusammen. Für die Administratoren falle kein Training an, und auch die Verwaltung der NAS-Geräte bedeute keine zusätzliche Belastung. Dank der Unterstützung von Windows, Netware, Mac OS und von Unix-Clients wird kein Anwender nur aufgrund seines Betriebssystems von der Benutzung ausgeschlossen. Bei einem Preis von unter 3000 Dollar - in Deutschland dürften es 3785 Euro werden - bewege sich der P405u mit einer Speicherkapazität von 360 GB (in Deutschland wahrscheinlich 320 GB) im Rahmen dessen, was für Netzspeicher ausgegeben werden muss.

In Sekunden betriebsbereit

"Die zeitraubendste Tätigkeit bei der Installation ist es, das Gerät aus seiner Verpackung zu schälen - und das nur deshalb, weil Iomega alle nur denkbaren Hilfsmittel inklusive einer Vielzahl von Ethernet-Kabeln für die Installation beilegt", beschreibt der Tester die Ausstattung. Für die Inbetriebnahme müssten nur die Stromversorgung eingesteckt und die Netzkabel verbunden werden, Sekunden später sei das Gerät betriebsbereit. Die Setup-Prozedur gestalte sich dank mitgeliefertem "NAS Discover Program" höchst einfach. Falls das "Dynamic Host Configuration Protocol" (DHCP) vorhanden ist und für die Einrichtung der IP-Adressen verwendet werden kann, vereinfache sich die Prozedur weiter.

Wenig Speicherkapazität

Für die Benutzung des Servers müssen nur die autorisierten Personen benannt werden. Falls das NAS-Gerät als gemeinsamer Speicherpool dient, wird einfach jeder Anwender als Benutzer hinzugefügt. Dabei lassen sich Schreib- und Leserechte vergeben, geschützte Akten anlegen oder die Gesamtkapazität in kleinere Volumes unterteilen. Danach, so Rash, müsse nur jeder Arbeitsplatzrechner im NAS-Gerät eingetragen werden. Falls bloß ein einziger Server seine Daten darauf ablegen soll, entfällt auch diese Prozedur. In diesem Fall kann man beispielsweise Web-Inhalte dort speichern, die nur vom Windows-Server ausgelesen werden dürfen. Die NAS-Daten sind dann vor dem Zugriff von außen geschützt.

Nach Inbetriebnahme des P405u bleibt dem Administrator außer dem Hinzufügen oder Abmelden von Benutzern wenig zu tun - und das ist Browser-basierend zu erledigen. "Falls ein Unternehmen nur nach einer schnellen und kostengünstigen Lösung für die Speicherung von zusätzlich einigen hundert Gigabyte sucht, kann man mit dem P405u oder seinen Geschwistern nichts falsch machen", resümiert der "Infoworld"-Tester.

Der einzige Nachteil der Lösung ist die geringe Skalierbarkeit. Das Testgerät mit 360 GB war als Raid-Level 5 konfiguriert, so dass nur 220 GB für Datenablage zur Verfügung standen. Sollen mehr Daten Platz finden, muss ein zusätzliches Exemplar angeschafft oder auf ein größeres Modell umgestiegen werden. (kk)

Abb: Setzen Sie SAN oder NAS ein?

Meta Group befragte 595 deutsche Unternehmen über den Einsatz von Netzspeichern. Zwei Drittel davon haben noch keine Pläne für die Anschaffung von SAN oder NAS. Quelle: Metagroup