Umweltbewusste Softwarehäuser

Grüner wirtschaften

05.10.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Business Intelligence soll für Transparenz sorgen

Auch Siemens IT Solutions and Services hat sich "IT for Sustainability" auf die Fahnen geschrieben. Siemens erwirtschaftet eigenen Angaben zufolge bereits 23 Prozent seines Umsatzes mit Umwelttechnik. Nun soll auch die IT-Sparte Lösungen und Beratungsansätze für verschiedene Branchen feilbieten, in denen andere Geschäftsbereiche des Konzerns aktiv sind. Per Software kann beispielsweise der Stromverbrauch in der Papierproduktion ermittelt werden. Angaben darüber, welche Energie wann zur Verfügung stehen muss, sollen helfen, den Verbrauch in solch energieintensiven Wirtschaftszweigen zu senken, so das Unternehmen. Oft fehlt es an Transparenz darüber, was an Strom und Wasser verbraucht wird. "Eine herausragende Rolle spielen daher Funktionen für Business Intelligence", erklärt Sustainability-Experte David Murphy von Siemens IT Solutions and Services. Die Lösungen der Firma richten sich unter anderem an Industrieunternehmen, aber auch an Kraftwerksbetreiber und Städte. Das "City Cockpit" etwa visualisiert CO2-Emissionen sowie den Strom- und Wasserverbrauch einer Stadt.

Mehr als Daten sammeln und auswerten zu können verspricht das Software SAS Institute mit dem "SAS Sstainability Management". Die Applikation soll Zusammenhänge zwischen ökologischem Handeln und der Firmenstrategie eines Unternehmens aufdecken helfen. Die Analysesoftware kann dem Anbieter zufolge beispielsweise dazu beitragen, die Strategie einer Firma hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu bewerten. Wurden SAS-Produkte bisher mit dem Argument vermarktet, Firmen durch auf Geschäftsdaten basierende Prognosen wirtschaftliche Vorteile verschaffen zu können, sollen die Systeme nun zusätzlich Umweltauflagen, Emissionszile und Energiesparprogramme berücksichtigen.

Oracle, im Bereich Business-Intelligence ein Wettbewerber von SAS, wirbt ebenfalls für Nachhaltigkeitslösungen, Der Konzern baut das eigene Performance Management aus. Auch dabei geht es darum, Initiativen etwa für den Umweltschutz zu überwachen und darüber Berichte anzufertigen.

Oracle bietet Reports auf Basis der Hyperion-Technik.
Oracle bietet Reports auf Basis der Hyperion-Technik.

Offenbar hat man in der IT-Industrie erkannt, dass sich das Engagement für Nachhaltigkeit lohnt und Firmen bereit sind, in Lösungen zu investieren. Neben SAS bauen auch andere Softwarehäuser ihr Angebot aus oder kaufen Technik zu. SAP zum Beispiel hat unlängst den auf Software zur Kontrolle von Treibhausgas-Emissionen spezialisierten Anbieter Clear Standards übernommen.