Trotz der konjunkturellen Beben auf dem internationalen Finanzparkett gibt sich die IT-Branche unbeeindruckt. Hier in Deutschland laufen die Geschäfte sogar besser als erwartet. Für das vergangene Jahr meldete der Branchenverband Bitkom ein Wachstum des hiesigen ITK-Marktes von 2,0 Prozent. Vor wenigen Monaten hatten die Experten lediglich ein Plus von 1,3 Prozent vorhergesagt. Für 2008 erwartet der Verband ein langsameres Wachstumstempo von 1,6 Prozent, im kommenden Jahr soll der Markt aber wieder um 2,0 Prozent zulegen.
Wie ernst diese Prognosen zu nehmen sind, wird sich jedoch erst in den kommenden Monaten erweisen. Die Konjunkturaussichten sind längst nicht mehr so rosig wie im vergangenen Jahr. Zwar deuten die Indices des Münchner Ifo-Instituts und des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auf eine positivere Grundstimmung in der deutschen Wirtschaft. Viele Experten haben jedoch ihre Wachstumsprognosen für das hiesige Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr zum Teil deutlich gesenkt. In den USA spricht inzwischen sogar Notenbankchef Ben Bernanke von einer Rezession.
Sollte die Krise länger anhalten, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Schatten auch auf den deutschen Markt legen. Wächst dann der Druck auf die einzelnen Unternehmen, müssen sich auch die IT-Abteilungen in ihrer Rolle neu definieren. Entweder sie lassen sich wie schon so oft auf weitere Budgetkürzungen ein oder sie schaffen es, sich als effizientes Werkzeug für die Geschäftsunterstützung zu positionieren. Doch dabei sind auch die IT-Anbieter gefragt: Sie müssen ihre Kunden in der Argumentation unterstützen, sonst bleiben die Seiten der Auftragsbücher weiß. (ba)
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