Google drängt mit Online-Office in die Unternehmen

28.02.2007
Von Wolfgang Sommergut 

Ergänzung zu Desktop-Anwendungen

Zwei weitere Aspekte sprechen ebenfalls dafür, dass die Google Apps derzeit die bestehenden Desktop-Schwergewichte nur ergänzen sollen. Die Web-Company möchte mit diesen Anwendungen besonders solche Mitarbeiter in Unternehmen erreichen, die über keinen festen Büroarbeitsplatz verfügen und daher von der internen IT häufig keinen Mail-Zugang erhalten. Dazu zählen beispielsweise Angestellte in Warenlagern oder Produktionsstätten. Denkbar wäre aber auch, dass Sachbearbeiter mit geringeren Anforderungen an Office-Anwendungen auf die Google Apps umsteigen und Microsoft hier Marktanteile streitig machen. Angesichts der gewaltigen Einsparungsmöglichkeiten scheint das nicht unrealistisch: Bereits die Studentenversion von Office 2007 kostet genauso viel wie die Nutzung von Google Apps über drei Jahre.

Aufgrund mangelnder Offline-Fähigkeiten ist das Google-Paket auf Fat Clients angewiesen, wenn Dateien unterwegs ohne Internet-Anbindung bearbeitet werden sollen. Die Dokumente können über die vorhandene Exportfunktion in Microsoft oder Open Office geladen werden, für Mails bedarf es eines POP3-fähigen Mail-Programms. Wie "Scrybe", ein Online-Organizer der gleichnamigen Startup-Firma eindrucksvoll beweist, gibt es allerdings keine grundsätzlichen technischen Hindernisse für eine Synchronisierung von gehosteten Browser-Anwendungen mit dem Desktop. Daher könnte Google eine solche Funktionalität durchaus noch nachliefern.