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Goldman Sachs: IT-Investitionen bleiben niedrig

12.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die weltweiten IT-Investitionen bleiben weiter schwach, eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage unter 100 IT-Leitern großer, multinationaler Konzerne im Auftrag der Investmentbank Goldman Sachs. Den Angaben der befragten Firmen zufolge fallen die Budget-Aufstockungen wesentlich geringer aus als ursprünglich angenommen.

Anfang des Jahres waren die Analysten noch davon ausgegangen, dass die IT-Investitionen im kommenden Jahr um sechs bis sieben Prozent höher liegen würden als im laufenden Jahr. Einige Monate später hatte Goldman Sachs die Prognosen auf drei bis fünf Prozent korrigiert. Die jüngste Befragung zeigt jedoch, dass die Unternehmen 2003 im Schnitt nur zwei, höchstens drei Prozent mehr für ihre IT ausgeben werden als in diesem Jahr.

Investionswillige Anwender können allerdings von der Misere der Anbieter profitieren. Laut Goldman Sachs gaben 68 Prozent der befragten IT-Leiter an, zur Zeit besonders günstige Preise und Konditionen aushandeln zu können. 28 Prozent halten die Preissituation für unverändert, und fünf Prozent empfinden sie schlechter als vor Einbruch des IT-Markts.

Was die Art der Investitionen betrifft, hat sich in den vergangenen Quartalen nicht viel geändert. Ganz oben auf der Prioriätenliste steht laut Umfrage Hard- und Software im Bereich IT-Security, gefolgt von Tools zur Kostensenkung, Applikation-Integration, Disaster Recovery und Business Continuance sowie die Entwicklung und der Einsatz von neuer Software. An sechster Stelle liegen Ausgaben für Speicherlösungen und Konsolidierungsmaßnahmen. Mehrausgaben sind den Analysten zufolge in den kommenden zwölf Monaten in folgenden Bereichen zu erwarten: Security-Software, Security-Hardware; Netzwerk-Equipment wie Switches und Routers, Wireless-LAN-Produkte , Speichersoftware, Windows 2000/XP-Lizenzen sowie Midrange-Storage-Arrays.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von SG Cowen, für die rund 700 Unternehmen befragt wurden. Zu deren Prioriäten im kommenden Jahr zählen die Bereiche Security, Disaster-Recovery, PC-Upgrades, Server-und Speicher-Konsolidierung, Storage Area Networks (SAN), Wireless LANs sowie die Anwendungsintegration. Auf Basis der Angaben prognostizieren die Analysten von SG Cowen eine Steigerung der IT-Ausgaben um durchschnittlich 3,4 Prozent gegenüber 2002. (sp)