Zur Auftragsabwicklung hat die ABB-Gruppe in ihren zahlreichen Verkaufsbüros, Lagerstätten, Verteilzentren und Produktionswerken mehr als 350 ERP- und Lagerverwaltungssysteme installiert.
Der Konzern litt unter den auch andernorts bekannten Problemen - manuellen und damit fehleranfälligen Prozessen sowie mangelnder Transparenz in der Auftragsabwicklung. Mit einem weltweiten Projekt wollte er nicht nur sein Auftreten vereinheitlichen, sondern auch die Auskunftsfähigkeit verbessern und flexibler auf Bestelländerungen reagieren. Die Business-Ziele lauteten: erhöhte Kundenzufriedenheit und Kostensenkung dank konsolidierter Lagerstätten und Bestände sowie automatisierter Prozesse.
Die Idee eines konzernweiten, integrierten ERP-Systems verwarf ABB als zu zeitaufwändig, zu komplex und zu riskant für das Geschäft. Stattdessen entschied der Konzern, eine Order-Management-Schicht (OMS) einzuziehen - oder anders ausgedrückt: eine Geschäftsprozess-Plattform mit einer Sammlung von elektronischen Shared Services. Sie implementieren die Geschäftsfunktionen, die in den dezentralen Applikationen bislang kaum oder aber redundant, überlappend und unabgestimmt vorhanden waren.
Der Kern der OMS basiert auf Epix, einem ERP-System von Noventus, das sich aus Modulen wie Material- und Lagerwirtschaft, Vertrieb und Finanzbuchhaltung zusammensetzt. Grundlage für die Integration ist der Microsoft Biztalk Server. Er sorgt dafür, dass die Applikationen der Geschäftseinheiten asynchron Daten austauschen können, und erledigt das Mapping der Auftragsdaten. Diese Daten können in unterschiedlichen Formaten vorliegen, beispielsweise in XML, EDI oder SAP Idoc.