Gerüchte: Oracle bastelt an neuer Linux-Strategie

20.10.2006

Oracles Linux-Ambitionen sind nichts Neues. Im Februar 2006 hatte der Hersteller Sleepycat übernommen, den Anbieter einer Open-Source-Datenbank (siehe auch: Oracle übernimmt Sleepycat). In der Folge wurde darüber spekuliert, Oracle könnte auch Jboss, Anbieter eines quelloffenen Application Server, schlucken (siehe auch: Oracle wildert im Open-Source-Revier). Dabei war allerdings Red Hat schneller. Der Linux-Distributor schnappte sich Jboss im April dieses Jahres (siehe auch: Jboss geht unter dem Dach von Red hat in die Offensive). Oracle-Chef Lawrence Ellison ließ sich davon jedoch nicht irritieren. Im Gegenteil: Mit selbst gestreuten Informationen fachte er die Diskussionen um Oracles Linux-Strategie weiter an. "Ich hätte gerne den kompletten Software-Stack", sagte er der "Financial Times". Ellison zufolge hätten die Kunden großes Interesse daran, sämtliche Software aus einer Hand zu bekommen, vom Betriebssystem über die Datenbank und Middleware bis hin zu den Applikationen (siehe auch: Anwender begrüßen die Linux-Visionen von Oracle).

Wie künftig eine Zusammenarbeit zwischen Ubuntu und Oracle aussehen könnte, bleibt offen. Egbert glaubt jedoch nicht, dass Oracle das Linux-System separat anbieten wird. Auch von einer Übernahme geht sie vorerst nicht aus. Vielmehr sei zu erwarten, dass der Datenbankanbieter vorkonfigurierte Pakete auf Linux-Basis auf den Markt bringen wird. Die Analystin rechnet mit dedizierten Hardware-Appliances, die je nach Anforderung mit einem bestimmten Software-Stack ausgeliefert werden. Entsprechende Ankündigungen könnten schon auf der Oracle-Konferenz "Open World" (22. bis 26. Oktober in San Francisco) in wenigen Tagen folgen. (ba)