Das Zauberwort heißt Synfinity

Fujitsu will cc:Numa-Server mit eigener Technik bauen

06.03.1998

Die Hal-Variante des Cache Coherent Non-uniform Memory Access (cc:Numa) trägt die Bezeichnung "Synfinity". Sie läßt sich gleichermaßen für Systeme unter Windows NT, Unix oder sogar für Mainframes verwenden und eignet sich neben Numa-Architekturen mit gemeinsam genutzten Speicher ("Shared Memory") auch für Symmetrical Multiprocessing (SMP) oder Message Passing (Clustering).

Synfinity ist eine proprietäre Architektur, die ähnliche Funktionen wie der Standard IEEE 1596-1992 (Scalable Coherent Interface = SCI) bietet. Fujitsu ist nach eigenen Angaben deswegen vom Standard abgewichen, weil dieser zu teuer und zu langsam ist. Der Hersteller reklamiert für seine Lösung eine Latenzzeit von 1,4 Mikrosekunden und einen Durchsatz von 1,6 GB/s (zum Vergleich: Sequent 3,0 Mikrosekunden Latenzzeit; Dolphin 2,7 Mikrosekunden).

Wie andere Numa-Anbieter muß Fujitsu im Moment noch auf Intels Standard-High-Volume- (SHV-)Boards mit Pentium-Pro-CPUs zurückgreifen. Deutliche Design-Erleichterungen dürfte die Einführung von Hauptplatinen mit dem "Deschutes"-Pentium-II im Slot-2-Package bringen. Mit Hilfe eines proprietären Sechs-Wege-Routers könnte Fujitsu dann sechs Vier-Wege-Platinen zu einem cc:Numa-System verbinden, in einer SMP-Konfiguration wären sogar bis zu zehn Boards möglich, ebenso Clustering mit zwölf oder 16 Wegen.

Fujitsu betreibt nach eigenen Angaben bereits Acht-Wege-Systeme mit Synfinity unter Windows NT. Daneben arbeitet der Hersteller an der Unterstützung des entstehenden Cluster-Standards Virtual Interface Architecture (VIA) und kooperiert mit Microsoft, um Windows NT an seine neue Technik anzupassen. Weitere Informationen zu Syn- finity: www.hal.com/fjst/.