Flughafen DUS lagert IT komplett aus

10.08.2005
Von Christian Zillich
Die Flughafen Düsseldorf GmbH ist der erste deutsche Flughafenbetreiber, der ein vollständiges IT-Outsourcing wagt. Er will damit rund zwölf Prozent seiner IT-Ausgaben sparen. Best Practice Bevor Angebote von Dienstleistern eingeholt werden, sollte eine detaillierte Leistungsbeschreibung der intern erbrachten IT-Dienste aufgestellt werden. Das Vertragswerk muss Eskalationsmechanismen für mangelhaft oder nicht erbrachte Services enthalten. Mittels Öffnungsklauseln sollten die Preise und Konditionen für IT-Anforderungen festgeschrieben sein, die über den Vertragsrahmen hinausgehen. Eine IT-Steuerungsmannschaft muss als Schnittstelle zum Dienstleister und den internen Kunden im Unternehmen bleiben. Das Controlling sollte laufend überprüfen, ob sich die angestrebten Einsparungen einstellen.
Der Düsseldorfer Flughafen verbucht das drittgrößte Verkehrsvolumen aller deutschne Airports. Fotos: Flughafen Düsseldorf GmbH
Der Düsseldorfer Flughafen verbucht das drittgrößte Verkehrsvolumen aller deutschne Airports. Fotos: Flughafen Düsseldorf GmbH

Der drittgrößte deutsche Flughafen hat einen Outsourcing-Vertrag mit zehn Jahren Laufzeit und einem Volumen von 120 Millionen Euro abgeschlossen. Die Betreibergesellschaft lagert ihre IT-Aktivitäten aus und bringt sie in eine gemeinsam mit dem IT-Dienstleister Sita gegründete Gesellschaft ein. Daran halten die Flughafenbetreiber 30 Prozent. Thomas Schnalke, kaufmännischer Geschäftsführer der Flughafen Düsseldorf GmbH, rechnet gegenüber den bisherigen IT-Kosten mit Einsparungen von zwölf Prozent.

Fraport ist zurückhaltender

Flughäfen stehen derzeit vor dem Problem, ihre Leistungen zu immer günstigeren Preisen anbieten zu müssen, da die Airlines den durch die Billigkonkurrenz entstandenen Preisdruck weitergeben. Der in Düsseldorf unterzeichnete Vertrag ist bereits der zweite große IT-Outsourcing-Deal innerhalb kurzer Zeit: Deutschlands größte Betreibergesellschaft Fraport AG hat im vergangenen März beschlossen, ein Joint Venture mit der IT-Tochter des Volkswagenkonzerns Gedas, die Gedas Operational Services GmbH, zu gründen. Dieses Gemeinschaftsunternehmen verantwortet für den Flughafen Frankfurt am Main den Betrieb des Rechenzentrums, die Netzinfrastruktur und den Benutzerservice. Laut Fraport-CIO Roland Krieg verbleibt jedoch eine Reihe wichtiger Aufgaben bei der internen IT-Abteilung. Dazu zählen die Anwendungsentwicklung und Systemplanung sowie die Airport Operational Database und die Fluginformationssysteme.