Festplattenhersteller nabeln sich vom PC ab

17.05.2004
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Trotz der momentanen Probleme beurteilen Experten den Markt insgesamt als stabil. "Die Branche hat immer wieder mit Überproduktionen zu kämpfen, das ist normal", so John Monroe, Analyst bei Gartner. Sie seien kein Zeichen für eine sinkende Nachfrage nach Festplatten - im Gegenteil: "Der Bedarf wird wachsen, und zwar gleich in mehreren Bereichen.'" Gemeint ist neben dem PC-Geschäft, das durch neue Absatzmärkte in China und Osteuropa zusätzlichen Auftrieb erhalten könnte, vor allem das Geschäft mit Laufwerken für PDAs, Digitalkameras oder digitale Videorecorder. Laut Gartner wurden letztes Jahr 262,6 Millionen Platten verkauft, 26 Millionen davon waren für den so genannten Non-PC-Einsatz bestimmt. 2008 sollen es bereits über 100 Millionen sein.

Seagate will in diesem Jahr entsprechende Mini-Laufwerke vorstellen. Auch WD-Chef Matt Massengill sieht im Markt für Unterhaltungselektronik eine "riesige Umsatzquelle". Und Mike Cordano, Executive Vice President von Maxtor, schätzt, dass der digitale Entertainment-Bereich in drei Jahren "so groß wie der PC-Markt, wenn nicht sogar größer" sein wird. Um die Absatzchancen der Branche müsse man sich somit keine Sorgen machen.