Fehlende Plaene fuer ein Katastrophen-Management Viele Client-Server-Anwender beugen Datenverlusten nicht vor

14.04.1995

MUENCHEN (IDG) - Die meisten Firmen treffen keine Vorsorgemassnahmen fuer den Datenverlust im Katastrophenfall. Diese Nachlaessigkeit ist auch eine Folge der Abkehr vom Mainframe sowie Ausdruck schlichter Unkenntnis bestehender technischer Moeglichkeiten im Client-Server- Umfeld, schreibt die CW-Schwesterpublikation "Computerworld".

Nach Angaben von Tari Schreider, Partner der Contingency Planning Research Inc. aus White Plains, New York., haben lediglich drei Prozent der 400 groessten Firmen aus dem 1000 Firmen zaehlenden Kundenkreis der Unternehmensberatung Vorsorgeplaene in der Schublade. Solange Informationstechnologie eine Sache der DV- Elfenbeintuerme war, konnten sich die DV-Verantwortlichen darauf verlassen, dass ihnen die Hersteller auch Informationen zu Sicherheits- und Backup-Mechanismen zukommen liessen.

Das aenderte sich mit dem Uebergang zur Client-Server-Technologie und zu abteilungsbezogenen Aufgabenstellungen. Nun stehen die Anwenderunternehmen selber in der Pflicht.

Eine Minderzahl von Firmen habe diese Problematik zwar erkannt, so die "Computerworld", und wolle die Datenverarbeitung am liebsten unter eine Kaeseglocke stellen. Doch nur wenige Unternehmen nehmen die verfuegbaren technischen Loesungen wie Plattenspiegelung, unterbrechungsfreie Stromversorgung oder Netzwerkarchivierung ueberhaupt wahr.

Das Branchenblatt haelt es durchaus fuer machbar, einen Teil der Verantwortung dem Endanwender zu uebertragen. Es gebe Tools, die den User anleiteten. Bespielsweise biete die Palindrome Corp. aus Naperville, Illinois, mit "Prepare 2.0" ein entsprechendes Windows-Paket an, das neben einer Recovery- auch Remote- und Netz- Management-Software umfasse.

Letztlich entscheidet das Budget ueber den Umfang von Vorsorgemassnahmen. Doch sollte sich jedes Unternehmen ueberlegen, wieviel ihm etwa ein Backup-Konzept wert sein muss. Der Nachlaessigkeit droht ein boeses Erwachen.

Wie schnell muessen etwa Daten und Systeme nach einem Ausfall wieder verfuegbar sein? Wie laesst sich das in den einzelnen Abteilungen verteilte Know-how wieder sammeln?