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21.02.1997

Verteilen von Internet-Mails

A. Grund*, Hannover: Wir nutzen zur Zeit den Internet-Zugang via T-Online und haben für jeden Mitarbeiter eine Mitbenutzer-Kennung. Außerdem existiert eine eigene Domain (www. firma.de), die bei einem Provider angesiedelt ist und extern gepflegt wird. Für die Zukunft ist ein reger E-Mail-Austausch mit den Kunden geplant. Gibt es eine Möglichkeit, vollautomatisch (alle 60 Minuten) die eingetroffenen E-Mails aller Mitarbeiter abzuholen und im Netzwerk zu verteilen? Kann man die Mails, die unter "name firma.de" ankommen, auch nach T-Online umleiten?

Die Redaktion: Die erste Anforderung läßt sich mit Ihrem Internet-Provider einfach erfüllen. Sie integrieren in Ihrem Netzwerk einen SMTP/POP-3-Mail-Server, der mit dem Mail-Server des Providers zusammenarbeitet und alle Mails für "firma.de" abholt. Bei T-Online ist dies nicht möglich. Über den Browser können Ihre Mitarbeiter mit T-Online-Zugriff jedoch die Internet-Mail empfangen, wenn sie im Netscape-Browser unter "Mail-&-News"-Einstellungen im Abschnitt "Server" die Namen für die POP-3- und SMTP-Server sowie den eigenen Benutzernamen einrichten. Dieses Verfahren funktioniert nur, wenn die Post bei Ihrem Internet-Provider gespeichert bleibt.

Probleme mit Login-Skripts

D. Heinzel, Barsinghausen: Wir setzen Netware 4.1 ein und haben in letzter Zeit erhebliche Probleme mit dem Login-Skript für die Windows-Clients. Wir verwenden überwiegend den Netware-32-Bit-Client, doch gibt es auch Rechner, die mit dem 2.1- oder dem Microsoft-Client arbeiten, weil dies von einigen Softwareprogrammen vorausgesetzt wird. Das Login-Skript sollte für alle Front-ends gelten.

Die Redaktion: Untersuchen Sie, ob das Login-Skript das Betriebssystem und dessen Version abfragt. Hier unterscheiden sich die Clients in den Return-Codes. "%OS" gibt mit dem 32-Bit-Client unter Windows und DOS den String "WIN95" zurück, mit den anderen Clients jedoch "MSDOS". Kritisch ist auch "%OS-Version". Beim 32-Bit-Client produziert diese Abfrage unter Windows 95 den String "V4.00", im DOS-Task jedoch "V7.00", während die anderen Clients einheitlich "V7.00" zurückliefern. Empfehlenswert ist es, beim Login in der Abfrage nach dem Client zu verzweigen, etwa so: IF OS="WIN95" OR OS="MSDOS" AND OS-VERSION="V7.00" THEN ....

Mehr als Mail

D. Heinrich: In der CW Nr. 46 vom 15. November 1996, Seite 67, behandeln Sie Helpdesks und verweisen in diesem Zusammenhang auf "Beyond Mail" von Coordinate. Ich hätte gern mehr über dieses Produkt erfahren; gibt es weitere Tools?

Die Redaktion: Beyond Mail ist ein reines Mail-System, das regelbasiert arbeitet. Es kommt mit einem sehr umfangreichen Satz an Regeln, Filtern und Formularen. Speziell für den Intranet-Einsatz enthält Beyond-Mail-Formulare für Hausmitteilungen, Besprechungen etc. Der Einsatz als Helpdesk-Software nutzt die Formular-Funktion via OLE und verschickt einen Hardware-Report, wie er von Programmen wie "First Aid" oder "Disk Doctor" erstellt wird. Die Lösung mit Beyond Mail setzt voraus, daß der PC im Hilfsfall noch bedient werden kann. Eine ähnliche Lösung ist "Managewise" von Novell. Sie bedient sich der E-Mail-Funktion von Groupwise und bietet darüber hinaus Möglichkeiten für die entfernte Wartung. In einigen Fällen kann der Administrator auch von abgestürzten Rechnern noch "Snapshots" aufnehmen.

Office Vision an Exchange

G. Heidemann, Koblenz: Welche Software ermöglicht uns, eine E-Mail-Verbindung zwischen einem IBM-System (Office Vision 400 für die AS/400) und der Microsoft-Umgebung (Windows NT mit Exchange Server) herzustellen?

Die Redaktion: Es gibt eine Reihe von Office-Vision-Profs-Gateways, mit denen der Mail-Austausch realisiert werden kann. Der Einsatz sollte davon abhängig gemacht werden, welches Mail-Front-end der "Exchange Server" bedient. Das stellt sicher, daß die verschiedenen Eigenheiten der Mail-Front-ends vor allem bei speziellen Formatierungen nicht zu Problemen führen.

Sollten Sie mit "Microsoft Mail" oder "Microsoft Exchange" arbeiten, so empfiehlt sich der Einsatz des Gateways von Microsoft in Verbindung mit dem Upgrade auf den Exchange Server 5.0. Für "Office Vision 1.1.2" muß dabei mindestens das Refresh "G" installiert sein. Bezüglich "Groupwise" ist das entsprechende Produkt das OVVM- Gateway von Novell. Sind mehrere Mail-Systeme im Einsatz, bleibt als kleinster gemeinsamer Nenner ein SMTP-Gateway übrig, das von allen Seiten bedient werden kann.