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Europäische Richter geben Microsoft im Markenstreit mit Lindows recht

12.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Verantwortlichen von Lindows.com dürfen den Markennamen Lindows in Finnland und Schweden künftig nicht mehr verwenden. Das entschieden die verantwortlichen Landesgerichte Anfang Dezember, nachdem Microsoft jeweils wenige Tage zuvor gegen Lindows geklagt hatte. Die Microsoft-Verantwortlichen versuchen bereits seit Jahren gegen die Linux-Company vorzugehen. Im Dezember 2001 reichten die Redmonder eine Klage vor einem US-amerikanischen Gericht ein. Begründung: Das Unternehmen verstoße mit Lindows wegen des Gleichklangs mit dem Namen des Betriebssystems Windows gegen eingetragene Markenrechte Microsofts. Nachdem die Richter die Klage abgewiesen hatten, verlor Microsoft auch die beiden folgenden Berufungsverhandlungen. Die nächste Gerichtssitzung soll am 1. März 2004 stattfinden.

Mehr Erfolg scheint Microsoft dagegen in Europa zu haben, wie die Entscheidungen des finnischen und schwedischen Richters belegen. Weitere Klagen würden derzeit in den Niederlanden und in Frankreich vorbereitet, berichtet Firmensprecherin Stacy Drake. Das Unternehmen werde künftig auf internationaler Ebene gegen den Markenmissbrauch vorgehen, kündigte sie an. Michael Robertson, Chief Executive Officer (CEO) von Lindows.com, wies in einem offiziellen Statement die Vorwürfe zurück. Microsoft missbrauche Gerichtsurteile "als Rammbock, um Linux zu zerschmettern". Die Klagen seien kein Mittel, um unliebsame Konkurrenz aus dem Weg zu räumen, versichert dagegen Drake. Man gehe lediglich gegen den Namen Lindows vor, der offenkundig den Markennamen Windows kopiere. (ba)