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EU nimmt auch Microsofts Passport unter die Lupe

27.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission will untersuchen, ob Microsofts "Passport"-System für die Sammlung personenbezogener Daten von Internet-Nutzern gegen Datenschutzgesetze verstößt. Entsprechende Pläne bestätigte die Brüsseler Exekutive in einem Schreiben von Binnenmarkt-Kommissar Frits Bolkestein vom 7. Mai an den niederländischen Europa-Parlamentarier Erik Meijer.

Dieser hatte Bedenken gegen Passport geäußert. Wer sich nicht bei dem Service registriere, dem bleibe der Zugang zu den Diensten vieler Sites verwehrt. Außerdem sei es unmöglich, sich wieder von Passport abzumelden, so Meijer. "Die Kommission [...] untersucht mit Vorrang und gemeinsam mit nationalen Datenschutzbehörden, ob das System europäischen Datenschutzbestimmungen entspricht oder nicht", zitiert das "Wall Street Journal" aus Bolkesteins Erwiderung.

Die Kommission ermittelt darüber hinaus bereits, ob Microsoft sein Desktop-Windows absichtlich so gestaltet hat, dass es mit der hauseigenen Server-Software besser zusammenarbeitet als mit Konkurrenzprodukten, und ob das Bundling des Windows Media Player mit dem Betriebssystem einen Wettbewerbsverstoß darstellt. (tc)