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EU-Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft zieht sich in die Länge

09.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Einschätzung von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti werden bis zum Anhörungstermin im ersten Kartellrechtsverfahren gegen den US-Softwarekonzern Microsoft noch einige Monaten vergehen. Die Europäische Kommission, das Exekutivorgan der Europäischen Union, hatte im August vergangenen Jahres ein eigenes Kartellverfahren gegen die Gates-Company gestartet. Die Brüsseler Wettbewerbshüter folgten damit einer Beschwerde, die Konkurrent Sun Microsystems eingereicht hatte. Die McNealy-Company erhob darin den Vorwurf, Microsoft habe mit diskriminierenden Lizenzbestimmungen gegen EU-Wettbewerbsrecht verstoßen und außerdem essentielle Informationen über sein Windows-Betriebssystem geheim gehalten.

Unabhängig davon untersucht die EU weiterhin, ob sich Microsoft mit "Windows 2000" unfaire Vorteile im Server-Markt verschaffen will. Gegebenenfalls sollen auch in diesem Zusammenhang rechtliche Schritte eingeleitet werden. Insidern zufolge besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass die beiden Verfahren zusammengelegt werden.