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"Konkurrenz benachteiligt"

EU erhöht Druck auf Google

21.05.2012

Vorwürfe in vier Bereichen

Brüssel hatte das Verfahren im November 2010 eingeleitet. Vier Punkte umfassen die Vorwürfe: Der Suchmaschinenbetreiber habe - womöglich vorsätzlich - bei Produktanfragen eigene Dienste wie Preisvergleiche zu bestimmten Themenfeldern (Reisen oder Restaurants) prominent platziert. Die Seiten anderer Suchdienste seien bei den Ergebnissen weit unten erschienen. Zudem habe Google Inhalte von konkurrierenden Suchdiensten zu einem bestimmten Themenfeld kopiert und in seinen eigenen Angeboten benutzt, sagte der EU-Kommissar: "Diese Praxis könnte Reise-Webseiten oder Restaurantführern schaden."

Zudem habe Google mit Vereinbarungen Werbepartner daran gehindert, auf ihren Webseiten Anzeigen von Konkurrenten zu schalten, so die EU-Kommission. Bei der Online-Werbung auf der Plattform AdWords habe Google Konkurrenten die Übertragbarkeit auf eigene Plattformen erschwert. Der Klage, der IT-Riese habe möglicherweise die Preise für Textanzeigen hoch getrieben, geht die EU-Kommission nicht nach. Die Untersuchungen in anderen Fragen - zum Beispiel dass Google Konkurrenten von Mobilfunk-System Android abgeschottet habe - laufen nach Almunias Worten weiter.

Mehrere Google-Konkurrenten, darunter die britische Preisvergleichs-Website Foundem, die Justizsuchmaschine ejustice.fr und das zu Microsoft gehörende deutsche Verbraucherportal Ciao, hatten sich bei der EU-Kommission beschwert. Ciao hatte zuvor auch beim Bundeskartellamt Beschwerde eingereicht. (dpa/sh)