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EU ändert Auflagen gegen Microsoft

03.03.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im laufenden Kartellverfahren gegen Microsoft denkt die EU-Kommission offenbar erneut über eine Änderung der zu verhängenden Maßnahmen nach. Künftig sollen die großen Hardware-Anbieter selbst entscheiden, welche Multimedia-Software sie auf ihren Rechnern vorinstallieren, ist aus Brüssel zu hören. Ursprünglich wollten die Wettbewerbshüter den Softwarekonzern zwingen, eine Windows-Version ohne die eigene Audio- und Videoabspielsoftware Media Player zu vertreiben. Hintergrund ist der Vorwurf, Microsoft dränge mit der Kopplung des Media Player an das Betriebssystem konkurrierende Programme wie den Real Player von Real Networks aus dem Markt. Microsoft kritisierte im Gegenzug, mit der Auflage würden Kunden gezwungen, abgespeckte Windows-Systeme zu erwerben. Noch offen ist auch die Frage, inwieweit die Gates-Company im Falle einer Verurteilung Schnittstellen-Informationen für Windows offen legen muss, damit Konkurrenten ihre Server-Systeme besser an das Desktop-Betriebssystem anpassen können. Prozessbeobachter rechnen Ende März mit einer Entscheidung der EU-Kommission. Microsoft hofft unterdessen noch immer auf eine außergerichtliche Einigung. (wh)