Erste Wahl aus zweiter Hand

20.03.2003
Von Katharina Friedmann

• „Boom-Zeit-Reste“ sowie Lagerüberbestände sorgen für eine gute Geräteauswahl.

• Es muss nicht immer das Neueste sein: Es reicht die für die Zielanwendung tatsächlich erforderliche Leistung.

Nach Angaben der Secondhand-Spezialisten hat insbesondere der Mittelstand Blut geleckt. „Etwa zehn Prozent unserer Kunden sind mittelständische Firmen“, so Maximilian Winter, Geschäftsführer der Ergotrade Solutions GmbH. Der IT-Wiedervermarkter, der sich ursprünglich nur dem Export von Gebrauchtgeräten widmete, versorgt mittlerweile neben innerdeutschen Schulen, Institutionen und Privatkunden zunehmend mehr Unternehmen mit Geräten aus zweiter Hand. Nach Angaben von Winter ist die Nachfrage in den letzten sechs Monaten deutlich gestiegen.

Mehr oder weniger neuwertige Geräte

Bei Xsellent, dem Internet-Vermarktungsportal der Compubizz AG, machen kleinere bis mittlere Unternehmen inzwischen 20 bis 25 Prozent aus. Doch größere Firmen und Banken stellen immerhin 15 bis 20 Prozent der insgesamt 5000 registrierten Kunden dar. Als Partner von Leasing-Gesellschaften, IT-Herstellern und Großunternehmen verkauft Xsellent gebrauchte Systeme und Überbestände aus der IT- und TK-Industrie, dient seit kurzem jedoch auch Fremdanbietern als Plattform für die Veräußerung von Hardware aus zweiter Hand.

Zu den erklärten Rennern im Gebrauchtgeschäft zählen nach Aussagen der Anbieter neben PCs, Monitoren und Druckern insbesondere Notebooks. „Wir haben kürzlich 100 IBM Thinkpads von einer großen Unternehmensberatung für jeweils 299 Euro verkauft. Die waren innerhalb von Minuten weg“, schwärmt Xsellent-Betreiber Peter Bundgard. Bereits nach einem halben Lebensjahr seien die nicht mehr ganz unberührten Tragbaren um bis zu 50 Prozent günstiger als ein Neugerät, begründet Livingston-Manager Sulatycki deren Popularität.