IBM tauft neue I-Series-Modelle in i5 um

Erste Server mit Power-5-Prozessor

07.05.2004
MÜNCHEN (CW) - IBM bringt erste Server mit dem neuen Power-5-Prozessor heraus. Es handelt sich um Weiterentwicklungen der I-Series, die in "i5" umgetauft wurden. Auch das Betriebssystem OS/400 erhält einen neuen Namen: "i5/OS".

Neben die bisherige I-Series-Reihe i8xx stellt IBM zwei i5-Server: das wahlweise als Rack- oder Tower-Modell erhältliche System 520 für kleine bis mittelgroße Unternehmen und das Rack-System 570 für gehobene Leistungsansprüche. Der kleinere, in sechs Varianten erhältliche Server arbeitet mit einem oder zwei Power-5-Prozessoren, der größere mit einer bis vier CPUs (siehe Kasten "Die i5-Server"). Noch in diesem Jahr will IBM die i5-570 mit bis zu 16 CPUs ausstatten.

Der Power 5 ist ein 64-Bit-Chip. Er weist zwei CPU-Kerne auf, die sich jeweils durch Multiprocessing und simultanes Multithreading in zwei logische Prozessoren aufteilen lassen. Dadurch kann der Chip vier Anwendungsschritte gleichzeitig abarbeiten. Die CPU lässt sich in logische Partitionen (LPAR) einteilen, in denen parallel die Betriebssysteme i5/OS, AIX 5L und Linux laufen können.

Außerdem lassen sich wie bisher bei der I-Series entweder über einen Adapter Intel-x86-basierende X-Series-Systeme anbinden oder ein Board "Integrated X-Series Server" in die i5 einbauen. Auf dem externen wie dem internen System können dann Linux oder Windows laufen. Sie bilden mit der i5 ein virtuelles I/O-, Ethernet- und Storage-System, was eine effizientere Nutzung der Ressourcen erlaubt. IBM verwendet dabei die neue "Virtualization Engine", zu der auch ein Set von Betriebssystem-übergreifenden Service-Tools gehört (siehe Seite 8).

Wie bei den größeren I-Series-Systemen bietet Big Blue bei der i5-570 "Capacity Upgrade on Demand" (Zukauf von CPU und RAM) und "On/Off Capacity on Demand" (reversible Freischaltung von Ressourcen) an. Neu hinzugekommen sind "Memory Capacity on Demand", die Freischaltung zusätzlichen Arbeitsspeichers, und "Reserve Capacity on Demand". Dies gestattet es Kunden, Prozessorleistung vorzuhalten, die das System automatisch in Anspruch nimmt, wenn der Server mehr Leistung benötigt.

IBM bietet Upgrade-Möglichkeiten von den i810 und i820 auf die i5-520 sowie von der gesamten i8xx-Reihe auf die i5-570 an. Die i5-Server unterstützen die vorhandenen Highspeed-Link-I/O-Tower sowie alle I-Series-Festplatten, die mit 10000 und 15000 Umdrehungen pro Minute arbeiten. Gleichzeitig hat Big Blue die Preise von Komponenten wie RAM, Festplatte und Prozessoren auf das Niveau der P-Series-Server gesenkt. So kostet der Arbeitsspeicher je nach Größe 1,26 bis 1,34 Dollar pro MB; das sind 60 bis 80 Prozent weniger als in der bisherigen I-Series. Bei den Festplatten betragen die Preisreduktionen 20 bis 30 Prozent.

Das Betriebssystem heißt nicht mehr OS/400 V5Rx, sondern i5/OS V5R3. Damit versucht IBM, die AS/400 aus den Köpfen der Kunden zu verdrängen und ihnen endlich das i einzuprägen.

Datenbank inklusiveEs bestehen Upgrade-Möglichkeiten von OS/400 V5R1 und V5R2 zu i5. Die neue Systemsoftware läuft auch auf I-Series-Servern und auf den AS/400-Modellen 720, 730, 740 und 170. Das Betriebssystem ist auf den i5-Servern vorinstalliert. Zu seinem Umfang gehören die Datenbank DB2 und die Transaktionslösung Websphere Express.

Die neuen i5-Server liefert IBM ab dem 11. Juni 2004 aus. Der Einstiegspreis für das Modell 520 beträgt rund 10 000 Dollar. Für eine i5-570 sind mindestens 85 200 Dollar zu zahlen. (ls)

Die i5-Server

Modell / i5-520 / i5-520 / i5-570 / i5-570

CPUs / 1 P5 / 2 P5 / 1 - 2 P5 / 2 - 4 P5

Gigahertz / 1,5 / 1,5 / 1,65 / 1,65

Commercial Processing Workload* / 500 - 3300 / 6000 / 3300 - 6000 / 6350 - 11 700

RAM (max.) / 32 GB / 32 GB / 32 GB / 64 GB

Festplatten (max.) / 19 TB / 19 TB / 19 TB / 39 TB

*Mit Commercial Processing Workload (CPW) bewertet IBM die vergleichbare Systemleistung der AS/400, I-Series und i5.