Neue Technologien schonen das Budget

Erschwingliche Speicher

20.05.2005
Von Christoph Lange
Für die Speicherung von Unternehmensdaten bietet der Markt unterschiedliche Lösungen an. Zur Wahl stehen externe Desktop-Festplatten, NAS, FC-SAN oder iSCSI, wobei auch Aspekte wie Erweiterbarkeit und zentrale Speicherverwaltung eine wichtige Rolle spielen.

Viele Unternehmen kämpfen damit, dass die zu speichernden Datenmengen kontinuierlich steigen. Das jährliche Wachstum liegt oft in Bereichen zwischen 50 und 100 Prozent.

Glücklicherweise wächst auch das Angebot von bezahlbaren Speicherlösungen der Storage-Hersteller für kleine und mittelständische Unternehmen. Das Spektrum reicht dabei von externen USB-Festplatten über kleine NAS-Geräte für den Desktop bis zu skalierbaren NAS-Systemen und SAN-Einstiegslösungen auf FC- und iSCSI-Basis (s. Tabelle auf Seite 26). Je nach bestehender IT-Umgebung und Anforderungen des Anwenderunternehmens eignen sich die verschiedenen Konzepte und Technologien unterschiedlich gut.

Network Attached Storage (NAS) stellt den Festplattenspeicher über das normale Netzwerk als Filesystem zur Verfügung. Viele Lösungen unterstützen dabei den Zugriff auf Dateien über mehrere Protokolle. Dadurch können zum Beispiel Windows- und Macintosh-Benutzer von ihren PCs aus dieselben Dateien bearbeiten.

Storage Area Networks (SAN) wurden bislang meist mit Fibre-Channel-Netzen (FC) gleichgesetzt. Dabei werden die SCSI-Daten über das FC-Protokoll übertragen. FC-SANs sind meist in Rechenzentren anzutreffen und in Unternehmen, die hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit der Speichersysteme stellen. Mit dem Einzug des iSCSI-Protokolls, das SCSI-Daten über normale IP-Verbindungen transportiert, lassen sich SANs nun auch kostengünstig auf IP-Basis aufbauen. Die Server können mithilfe von iSCSI über normale (Gigabit-)Ethernet-Netze auf Block-Level-Speichersysteme zugreifen. Für Anwendungen wie Datenbanken oder Exchange-Server ist dies eine interessante Option.

Gegenüber den klassischen Direct-Attached-Storage-Lösungen (DAS) bieten sowohl NAS als auch SAN den Vorteil, dass sich die Speichersysteme zentral verwalten lassen und nicht mehr fest an einzelne Server gebunden sind. Des Weiteren trägt die damit mögliche Server-Konsolidierung dazu bei, Kosten einzusparen. Zunächst geht es jedoch um kleine, einfach zu installierende Speicherlösungen, die bei externen Festplatten anfangen.

Komfortable Appliances

Wenn die Festplatte des PCs an ihre Grenzen stößt, ist die einfachste und schnellste Lösung, bei Saturn oder Media Markt eine externe USB- oder Firewire-Festplatte zu kaufen. Sobald diese mit dem Rechner verbunden wurde, steht der zusätzliche Speicherplatz zur Verfügung. Allerdings sind diese Festplatten nur dann verfügbar, wenn auch der Rechner läuft, an den sie angeschlossen sind. Zudem ist dieser Lösungsansatz nur sehr begrenzt skalierbar, und eine zentrale Speicherverwaltung ist nicht möglich.

Deutlich mehr Komfort bieten Geräte, die eine Integration externer Festplatten in das Netzwerk erlauben. Speicherlösungen wie der Network Storage Link 2 (NSLU2) von Linksys binden bis zu zwei USB-1.1- und -2.0-Festplatten in das Netzwerk ein. Die Appliance kann sich selber eine IP-Adresse holen, wenn ein DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol) im Netzwerk vorhanden ist. Das Gerät lässt sich zudem so konfigurieren, dass es die gespeicherten Dateien über das Internet zum Download bereitstellt. Ein Backup-Programm ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Damit Anwender auf den Speicher zugreifen können, verbinden sie einfach die USB-Drives als Netzlaufwerk auf ihren PC. Für etwa 80 Euro bietet der NSLU2 einen echten Mehrwert beim Einsatz von USB-Festplatten.

Auf kleine Büroumgebungen sind auch die NAS-Server EFG 120 und EFG 250 von Linksys zugeschnitten, die direkt mit dem Ethernet-Netzwerk verbunden werden (EFG steht für Etherfast Instant Gigadrive). Sie verwenden Linux als Betriebssystem, integrieren einen Printserver und stellen in der Basisversion 120 oder 250 GByte Speicherplatz zur Verfügung. Durch den Einbau einer zweiten Festplatte lässt sich die Kapazität verdoppeln. Zudem unterstützen die Geräte Universal Plug-and-Play (UPnP) und können Verbindungen mit anderen Geräten automatisch über das Netzwerk herstellen. Das 250-GByte-Produkt inklusive Backup-Software kostet cirka 700 Euro.

Kostengünstige Speicherlösungen, die sich einfach in ein Netzwerk einbinden lassen, sind auch von vielen anderen Herstellern erhältlich. Zu ihnen zählt Synology mit der DS-101-Disk-Station, die eine Festplatte aufnimmt. Dabei handelt es sich um einen 3-in-1-Server, der File-, Print- und Backup-Server für Windows-Clients in einem Gerät vereint. Das lüfterlose Gerät erlaubt den File-Zugriff von Windows- und Macintosh-Clients. An die drei USB-2.0-Ports lassen sich externe Festplatten anschließen, die ihren Speicherplatz im Netzwerk bereitstellen. Das System kann maximal 400 GByte verwalten. Die DS-101-Disk-Station ist für den Einbau einer internen Festplatte vorbereitet und kostet etwa 200 Euro.

Drahtlose Datenhaltung