ERP-Upgrades fordern strategische Vorbereitung

19.12.2002
Von Christian Zillich
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Zeit- und kostenintensive ERP-Upgrades schmerzen in Zeiten knapper IT-Budgets besonders. Strategisch vorbereitet, bieten sie aber auch Chancen zur Konsolidierung von Technik und Geschäftsprozessen. Viele Anwender warten mit dem Upgrade jedoch bis zum Ende des Wartungszyklus und setzen sich damit unnötig unter Druck.

Leidgeprüfte CIOs können ein Lied davon singen. Wenn sie das Budget für das anstehende Upgrade ihres Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Systems vom Finanzvorstand abzeichnen lassen wollen, werden sie nicht selten mit der Frage konfrontiert: „Haben wir für ERP nicht erst vor kurzem etliche Millionen ausgegeben?“ Einem Gartner-Bericht zufolge werden sich dem Thema in den kommenden zwei Jahren viele Anwenderunternehmen trotzdem stellen müssen.

Nicht zuletzt wegen der damals grassierenden Y2K-Panik seien in den Jahren 1998 und 1999 viele ERP-Systeme in Betrieb genommen worden, deren Wartungszyklen in absehbarer Zeit auslaufen.

Anbieter reagieren auf Kundendruck

Zwar haben unter dem massiven Druck der Anwender fast alle ERP-Anbieter die Wartungszeiträume mittlerweile verlängert, die Gnadenfrist beträgt jedoch meist nicht mehr als ein Jahr. So hat beispielsweise Oracle das Wartungsende für das Release 10.7 seiner ERP-Suite von Juni 2001 auf Juni 2002 verschoben, nachdem die zahlreichen Bugs in den Anfangsversionen der Nachfolgesoftware 11i viele Kunden verärgert hatten. Daraufhin unterzeichneten 58 Mitglieder der Oracle Applications User Group (OAUG) eine Petition, in der sie eine weitere Verlängerung bis Dezember 2004 forderten. Letztendlich einigten sich Oracle und OUAG auf den Juni 2003. Auch die Konkurrenten J.D.Edwards, Peoplesoft, Siebel und SAP mussten ihre Wartungsverträge in den vergangenen Jahren auf den Druck der Kunden hin verlängern. Manche Unternehmen lassen sich dieses Entgegenkommen allerdings bezahlen.

Drama in sieben Akten: Für das Upgrading eines ERP-Systems sind von der Planung bis zum Echtbetrieb sieben Stufen zu bewältigen, die alle ihre Tücken aufweisen: