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Erfolgreiche Unternehmen haben einen CIO im Vorstand

03.08.2006
Mathias Metzger, Vice-President The Hackett Group
Mathias Metzger, Vice-President The Hackett Group

Wie Metzger weiter ausführt, habe ein Unternehmen drei Möglichkeiten, performanter zu werden: durch Nachahmung von "Best Practices", organisatorische Verbesserung und intelligenten IT-Einsatz. Letzterer trage im Durchschnitt 30 Prozent zu den "Opportunities" bei. Wo er fehle oder zu wünschen übrig lasse, hapere es allerdings auch an den beiden anderen Faktoren.

Vor allem in drei Sektoren lässt sich laut Metzger der IT-Einfluss auf die Unternehmensleistung fest machen:

  • Berichtsstrukturen: In Deutschland ist es vielfach noch üblich, dass der IT-Leiter an den Finanzchef berichtet. Das ist in zweierlei Hinsicht schwierig: Zum einen sieht der CFO bevorzugt auf die Kosten und verliert dabei den Nutzen leicht aus den Augen. "Einsparungspotenziale erfordern erst einmal auch ein Investment", bringt Metzgr das Problem auf den Punkt. Darüber hinaus bestehe die Gefahr, dass ein Spartenvorstand die IT für seine eigenen Interessen mit Beschlag belege, also vor allem zur Optimierung seines Bereichs.

  • Know-how der Mitarbeiter: Programmier- und Customizing-Tätigkeiten verlieren in der IT-Abteilung an Bedeutung. Von den ITlern werden heute andere Fähigkeiten erwartet. Sie müssen beispielsweise etwas von Projekt-Management verstehen, Übersetzungsfunktionen zwischen IT und Business wahrnehmen und in IT-Architekturen denken können. World-Class-Unternehmen haben nach Metzgers Einschätzung im Durchschnitt 20 bis 30 Prozent weniger IT-Mitarbeiter, dafür aber anders qualifizierte und mit besserem Fachwissen ausgestattete. Gleichzeitig gehen diese Unternehmen klüger mit dem Thema Outsourcing um.

  • Besetzung der CIO-Position: Die IT-Chefs der hochperformanten Organisationen sind keine Informatiker mehr, sie kommen von einem Management-Hintergrund her. Folglich haben sie auch nicht mehr die IT-Brille auf, sondern das Gesamtunternehmen im Blick: "Es geht ja nicht mehr um die Optimierung der IT, sondern um die des Unternehmens", erläutert Metzger.