Novell MonoTouch-Suite

Entwicklung von iPhone-Apps auch mit .Net

14.09.2009
Von pte pte
Mit Novells neuem MonoTouch SDK können Entwickler Microsofts .Net-Software-Entwicklungsplattform für die Programmierung von iPhone-Apps nutzen.

Novell hat sein MonoTouch Software Development Kit veröffentlicht. Mit dieser Suite aus Compilern, Programmbibliotheken und Tools haben Entwickler nun auch die Möglichkeit, Microsofts .Net-Software-Entwicklungsplattform für die Programmierung von iPhone-Applikationen zu nützen. Da .Net häufig bei der Herstellung von Firmensoftware Anwendung findet, stellt das MonoTouch in der Version 1.0 die Entwicklung von speziellen iPhone-Anwendungen für Business-User in Aussicht. Eine technische Herausforderung stellen die restriktiven Zulassungsbedingungen von Apple dar. Das in Cupertino, Kalifornien, ansässige Unternehmen erlaubt für iPhone Applikationen beispielsweise keine JIT-Kompilierung auf Kernel-Ebene.

"Wir mussten daher eine Technologie entwickeln, um .NET Ausführungsprogramme und Programmfunktionen statisch in nativen Code zu kompilieren" sagt Novells Chefentwickler Miguel de Icaza. Neben den entsprechenden Compilern und Programmbibliotheken enthält Novells Suite ein Tool, das so ähnlich wie die Entwicklungsumgebung Visual Studio aufgebaut ist und daher von .Net-Entwicklern problemlos verwendet werden kann. Eine vollständige Integration mit Apples XCode-Schnittstelle soll Tests direkt auf dem iPhone ermöglichen.

Anwendungen für das iPhone wurden bislang in Objective-C (ObjC), einer ansonsten nicht sehr weit verbreiteten Erweiterung von C um Sprachmittel zur objektorientierten Programmierung, geschrieben. ObjC ist eine der Hauptsprachen der Programmierschnittstelle Cocoa unter Mac OSX. Mithilfe der MonoTouch-Suite von Novell lassen sich nun aber auch C# und andere .Net-Programmiersprachen in der Anwendungsentwicklung für das iPhone einsetzen. Spezielle iPhone Applikationen würden zwar weiterhin in ObjC geschrieben, MonoTouch böte sich jedoch an, wenn Entwickler plattformübergreifend arbeiten wollen. Ein weiterer Vorteil bestünde darin, dass das Know-how von rund fünf Millionen .Net-Entwicklern in die Entwicklung von iPhone-Applikationen einfließen kann, heißt es unter Experten.

Novell engagiert sich schon seit Langem im Open-Source-Bereich. Auch Mono ist als Entwicklungs- und Laufzeitumgebung für Plattform-unabhängige Software als Open Source-Projekt einzustufen. Das MonoTouch Development Kit für das iPhone soll jedoch kommerziell vertrieben werden. (pte)