GenAI frisst Dev-Job?

Entwickler müssen KI nicht fürchten

Kommentar  08.08.2023
Von 
Matt Asay ist Autor der US-Schwesterpublikation Infoworld.com.
Auch Prompt Engineering ist nichts anderes, als zu programmieren.
"ChatGPT statt Entwickler" entfällt.
"ChatGPT statt Entwickler" entfällt.
Foto: Wachiwit - shutterstock.com

Generative AI wird alles verändern. Fragen Sie einfach die CEOs börsennotierter Unternehmen, die nicht aufhören können, das Thema im Rahmen der Präsentation von Geschäftsergebnissen zu adressieren. Doch wie wirkt sich der KI-Goldrausch auf Entwickler aus?

  • Wenn Sie sich Sorgen machen, dass (generative) KI Ihnen Ihren Job wegnehmen könnte: Das wird nicht passieren.

  • Wenn Sie davon träumen, dass KI Ihren Code schreibt, während Sie am Strand an einem Mai Tai nippen: Auch daraus wird nichts.

Mike Loukides, Vice President von O'Reilly Media, drückt es folgendermaßen aus: "ChatGPT wird die Art und Weise, wie Software entwickelt wird auf jeden Fall verändern, aber nicht so dramatisch, wie manche denken. Und Generative AI wird das Programmieren nicht unbedingt einfacher machen. Wie jeder technologische Fortschritt ermöglicht generative KI Entwicklern vor allem, ihre Zeit effektiver zu nutzen."

Prompt Engineering - anders, aber nicht neu

Wie Loukides schätzt, verbringen Developer vielleicht 20 Prozent ihrer Zeit damit, Code zu schreiben. Ein Wert der in manchen Fällen wegen ausufernder Meetings und anderen "Nebentätigkeiten" auch bei 10 Prozent liegen kann. Vor diesem Hintergrund wäre ein Programmierassistent keine große Hilfe. Eine KI-Instanz die anstelle des Entwicklers zu allen Meetings erscheint, schon viel eher.

Dazu kommt: Nur erfahrene Entwickler können einschätzen, ob die Syntax, die ChatGPT und andere GenAI-Tools ausspucken, auch sinnvoll ist. Generative AI ist in der Lage, gute Entwickler noch besser zu machen - oder produktiver. Aber Entwickler machen auch noch andere Dinge. Bislang haben wir zwar einen kleinen Prozentsatz an Zeit eingespart, aber keines der anderen Probleme gelöst, mit denen Entwickler zu tun haben - etwa Security, Testing oder Debugging. Sie sehen also: Entwickler werden noch über viele Jahre hinweg sehr gut beschäftigt sein.

Was sich ändern wird ist die Art, wie sie programmieren. Wenn Sie schon einmal mit generativen KI-Tools gearbeitet haben, wissen Sie, dass es vor allem auf den richtigen Prompt ankommt. Je detaillierter dieser ausfällt, umso besser der Output. Laut Loukides ist das eigentlich nur alter Wein in neuen Schläuchen: "Einen detaillierten Prompt zu schreiben, ist im Grunde nur eine andere Form der Programmierung. Man sagt dem Computer immer noch Schritt für Schritt, was er tun soll. Es ist ein Schritt in Richtung einer neuen Art der Programmierung, die keine formal definierte Syntax oder Semantik erfordert."

Als Entwickler haben Sie noch eine lange und erfüllende Karriere vor sich. Generative AI macht Ihren Job nicht überflüssig, wird ihn jedoch grundlegend verändern. Eines ändert sich dabei jedoch nicht: der grundlegende Bedarf für intelligente Entwickler.

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Infoworld.